Nach langem Hin und Her Wird das Kölner Justizzentrum doch abgerissen?
Vor einigen Jahren hieß es noch: Das Justizzentrum an der Luxemburger Straße könnte zum Studentenwohnheim werden. Jetzt wird ein Abriss immer wahrscheinlicher.
24 Stockwerke hat das Justizgebäude aus den 70er-Jahren und es misst 105 Meter. Nicht nur optisch sieht man ihm sein Alter an, auch innerlich hat es Macken.
NRW-Justizministerium: "Es liegt einiges im Argen"
In Gerichtssälen waren in der Vergangenheit Betonplatten von der Decke gefallen, Toilettenanlagen und Aufzüge seien nicht mehr ganz zuverlässig. Es liege einiges im Argen, heißt es aus dem NRW-Justizministerium.
Nachdem lange über eine Kernsanierung des Gebäudes diskutiert wurde, verdichten sich daher nun die Hinweise, dass es komplett abgerissen wird. Die Kölner SPD-Fraktion hatte die Idee ins Spiel gebracht, das Gebäude künftig zum Studierendenwohnheim umzubauen. Der Neubau des Justizzentrums hätte dann neben dem alten Gebäude an der Luxemburger Straße entstehen sollen.
Köln: Eckpunktepapier für Neubau unterzeichnet
Diese Pläne sind wohl vom Tisch. Am Dienstag haben Oberbürgermeisterin Henriette Reker, NRW-Justizminister Peter Biesenbach, der Präsident des Oberlandesgerichtes Köln Bernd Scheiff und Gabriele Willems, die Geschäftsführerin des Bau- und Liegenschaftsbetriebes NRW, im Kölner Rathaus ein Eckpunktepapier für das neue Justizzentrum unterzeichnet.
Damit bringen das Land und Stadt die ersten wichtigen Planungsschritte auf den Weg. Im Sommer 2022 beginnt dann ein zweistufiger Wettbewerb. Dabei geht es um die städtebauliche Komponente und die Anbindung zum inneren Grüngürtel. Als zweites folgt ein Architektur-Wettbewerb.
Ziel ist es, die beste Lösung für die Zukunft des Justizzentrums zu finden. Eine Sanierung ist damit noch nicht grundsätzlich ausgeschlossen.
OB Reker: "Neues Justizzentrum wird Eingansportal zur Parkstadt Süd"
Oberbürgermeisterin Reker sieht in dem Neubau eine Aufwertung der städtebaulichen Qualität. "Das Land als Bauherr des neuen Justizzentrums ein wichtiger Impulsgeber für die Stadtentwicklung in Köln", sagte sie bei der Unterzeichnung.
Zugleich sieht sie den Neubau auch als "Eingangsportal zur Parkstadt Süd." Der Justizminister betonte den repräsentativen Charakter des neu entstehenden Justizzentrums. Es soll Teil des inneren Grüngürtels werden.
- Stadt Köln: Pressemitteilung vom 10. Mai 2022
- Telefonat mit dem Justizministerium
- Eigene Recherchen