Zelte und andere Provisorien Wie die Flut auch jetzt noch die Landtagswahl beeinflusst
Zehn Monate nach der Flut muss vielerorts in Zelten gewählt werden: Die alten Räume sind noch nicht wieder aufgebaut, die NRW-Landtagswahl findet trotzdem statt. Ein Blick in die Orte, die immer noch mit den Folgen leben müssen.
In Gemünd, dem vom Hochwasser schlimm getroffenen Ortsteil von Schleiden in der Eifel, bietet das Feuerwehrgerätehaus drei Wahllokalen ein Quartier. Im Hauptort Schleiden stimmen die Bürger in einer Realschule über den Landtag ab. Insgesamt vier Wahllokale von zwölf Stimmbezirken sind in Provisorien untergebracht.
Auch in der historischen Stadt Bad Münstereifel können die Wähler nicht den gewohnten Gang gehen. In der Kernstadt würden vier Wahllokale wegen des derzeitigen Wiederaufbaus nach dem Hochwasser nicht genutzt, teilte die Stadt mit. Nun wird in einer Grundschule in Zentrum abgestimmt. In zwei weiteren Ortschaften werden die Wahlräume in ein Gemeindehaus und in einen Kindergarten verlegt.
Pfarrheim und Zelte als Wahllokale
In der historischen Stadt Stolberg bei Aachen wird es wie zur Bundestagswahl im vergangenen September ein Wahllokal in einem Zelt geben. Es soll am Donnerstag errichtet werden – in der Nähe des Flusses Vicht, der im Juli 2021 das zerstörerische Hochwasser brachte. Im idyllischen Kornelimünster, einem Ortsteil von Aachen, ist ein Wahllokal aus einer Grundschule in ein Pfarrheim verlegt worden.
Auch in Swisttal westlich von Bonn wird im Ortsteil Miel wieder ein Zelt als Wahllokal aufgebaut. Denn das von den Bürgern in Eigenleistung errichtete Dorfhaus stand vollständig unter Wasser und ist noch nicht wieder hergerichtet. Die ebenfalls vom Hochwasser betroffene Stadt Rheinbach kann am 15. Mai in allen angestammten Wahllokalen die Wahl durchführen.
- Nachrichtenagentur dpa