Kölner Erzbistum Debatte um 2,8 Millionen Euro: Vatikan verteidigt Woelki
Rückendeckung für Woelki: Der Vatikan hält es für rechtens, dass der Kölner Kardinal 2,8 Millionen Euro für zwei Missbrauchsgutachten und PR-Beratung aus einem Sondervermögen entnommen hat – das auch für Missbrauchsopfer genutzt wird.
Der Vatikan hat Kardinal Rainer Maria Woelki in einer umstrittenen Finanzfrage volle Rückendeckung gegeben. Es ging um die Finanzierung zweier Gutachten zum Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs gegen Priester und um PR-Beratung.
Die Kosten beliefen sich insgesamt auf 2,8 Millionen Euro, wovon 820.000 auf die PR-Beratung entfielen. Woelki hatte das Geld einem Sondervermögen entnommen, das sich nicht aus Kirchensteuermitteln speist. Aus diesem Fonds kommen auch die Gelder, die das Erzbistum Köln an Opfer sexuellen Missbrauchs ausbezahlt.
Der Vorsitzende der vatikanischen Bischofskongregation, Marc Ouellet, bescheinigte Woelki in einem Brief, dass sein Vorgehen völlig in Ordnung gewesen sei. Woelki sei befugt, "frei über die Finanzmittel des Fonds zu verfügen", teilte Ouellet in einem Brief mit, den die Deutsche Presse-Agentur einsehen konnte. "Da folglich kein Vergehen vorliegt, gibt es auch keinen Anlass für kirchenrechtliche Konsequenzen", so Ouellet, der als einer der mächtigsten Männer des Vatikans gilt.
- Nachrichtenagentur dpa