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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Karneval in Köln Neues Partykonzept fürs Kwartier Latäng geplant
Die Wirte im Zülpicher Viertel haben genug: Jahrelang haben sich Jugendliche im Kwartier Latäng an Karneval die Kante gegeben. Die Stadt Köln will das bis zum Elften im Elften ändern.
Saufende und kotzende Jugendliche – das sei es, was die Welt sieht, wenn Köln mal wieder Karneval feiert, sagt Markus Vogt von der Interessensgemeinschaft Gastro Kwartier Latäng. Er kritisiert seit Langem das Feierkonzept der Stadt. Auf der nahen Uniwiese gibt es seit 2017 eine Fläche für die Feiernden.
Köln: Image des Zülpicher Viertels ist schlecht
Das sollte eigentlich die Zülpicher Straße entlasten. Noch mehr Feiernde, Saufexzesse, pöbelnde Jugendliche und verdreckte Straßen waren allerdings die Folge. "Das ist sogar schon bei der 'New York Times' angekommen", bedauert er. Das Image des eigentlich bei Studierenden so beliebten Ausgehviertels habe in den vergangenen Jahren sehr gelitten.
In der Session 2022 haben die Feierexzesse dann einen neuen Höhepunkt erreicht. Die Stadt hat jetzt darauf reagiert und will schon zur kommenden Session ein neues Feierkonzept erarbeiten. Markus Vogt begrüßt diesen Schritt: "Das ist in unserem Sinne. Wir sind schon länger mit der Stadt im Gespräch darüber, wie wir das Konzept ändern können", sagt er. Sein gemeinnütziger Verein soll am Konzept mitarbeiten.
Wirte und Stadt Köln arbeiten an neuem Partykonzept
Wie genau das Konzept aussehen soll, weiß er aber noch nicht. Fest steht für ihn aber, dass das kostenlose Feierangebot auf der Uniwiese wegmuss. Allein dadurch erhofft er sich bis zu 15.000 Feiernde weniger im Viertel.
"Die Bühne auf der Uniwiese zieht zu viele junge Leute an", kritisiert er, "solange wir an Karneval die Jugendlichen ansprechen, kämpfen wir gegen Windmühlen." Die Stadt hat t-online bestätigt, dass sie bereits nach einer Alternative zur Uniwiese sucht.
Zülpicher Straße als abgeschlossene Partyzone?
Was mit der Zülpicher Straße als Feierhotspot passiert, ist noch nicht klar. Sie bleibt in jedem Fall. "Möglicherweise können wir das Zülpicher Viertel als Kernbereich absperren und eine Veranstaltungsfläche draus machen", sagt Vogt. Dann gäbe es Zugangsbeschränkungen wie zuletzt auf dem Heumarkt und dem Alter Markt.
Die Stadt sucht dafür jetzt nach einem Veranstalter, der das Konzept ab dem 11.11. umsetzt. Der würde sich dann um Programm, Infrastruktur und Zugangskontrollen kümmern. Letzteres müssten dann private Sicherheitsdienste übernehmen, denn das Ordnungsamt sei in diesem Fall nicht mehr zuständig, weiß Vogt. Das sei bei solchen Feierzonen auch früher schon so gewesen.
Neues Konzept: Wirte hoffen auf Imagewandel
Von einem neuen Feierkonzept erhoffen sich die Wirte im Zülpicher Viertel, dass die Menschen Karneval dort bald wieder in geregelten Bahnen feiern und die schlechte Außenwirkung eskalierender 16-Jähriger einem Bild fröhlich feiernder Jecken weicht.
- Gespräch mit Markus Vogt
- Antwort der Stadt Köln
- Eigene Recherchen