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Erster öffentlicher Auftritt in Köln: Kardinal Woelki schaufelt sich Weg zurück


Erster Auftritt im Bagger
Kardinal Woelki schaufelt sich den Weg zurück

Von t-online, dpa, mec

Aktualisiert am 21.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Der Erzbischof am Steuerknüppel: Woelki setzte sich nach seiner Auszeit bei einem Termin in einen Bagger.Vergrößern des Bildes
Der Erzbischof am Steuerknüppel: Woelki setzte sich nach seiner Auszeit bei einem Termin in einen Bagger. (Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa)
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Kardinal Rainer Maria Woelki ist das erste Mal nach seiner Auszeit bei einem öffentlichen Termin aufgetreten. Dabei ließ er sich zu einem ungewöhnlichen Kommentar hinreißen.

Ob es nun Absicht war oder nicht, Kardinal Rainer Maria Woelkis erster öffentlicher Auftritt nach seiner monatelangen Auszeit mutete betont harmlos an. Es war ein symbolischer Spatenstich, ein offizieller Termin, wie er in allen möglichen Städten des Landes ständig stattfindet. Woelki höchstselbst begab sich auf den Bagger – und ließ eine Bemerkung fallen, die fast als selbstironisch gelten könnte.

Als Woelki nämlich wieder vom Bagger abgestiegen war, schaufelte er auch noch per Hand für den symbolischen Spatenstich ein bisschen Sand weg. Dabei machte er eine Art Witz: Er warnte die Fotografen und Journalisten, sich vor dem umherfliegenden Sand in Acht zu nehmen: "Ich will's mir mit Ihnen nicht noch mehr verderben!"

Seit knapp drei Wochen ist Woelki wieder im Amt. Zum Aschermittwoch kehrte der Kardinal zurück, hielt aber nicht die traditionelle Messe ab und blieb auch sonst eher im Hintergrund. Bei dem ersten öffentlichen Termin geht es um ein Bauprojekt des Erzbistums Köln. Auf dem Gelände im Stadtteil Köln-Kalk mit einem hohen Migrantenanteil wird ein Bildungscampus für Kinder und Jugendliche gebaut.

Kölner Erzbistum: Aufruhr seit dem Jahr 2020

Fünf Monate lang befand sich der Kölner Erzbischof in einer Auszeit. Dem vorhergegangen waren zwei Missbrauchsgutachten, die ihm viel Kritik eingebracht hatten – das erste hatte er nicht veröffentlichen wollen, das zweite entlastete ihn.

Auch während seiner Auszeit wurden die Kritiker nicht still. Immer mehr Menschen signalisierten, dass es im Erzbistum ein strukturelles Problem gebe, dass durch Woelki nicht angegangen werden könne. Bei den wichtigsten Gremien des Erzbistums herrscht ebenfalls Unruhe. Nachdem der Kölner Kardinal am Aschermittwoch zurück ins Amt gekommen war, hatte er sozusagen als erste Amtshandlung verlauten lassen, dass er dem Papst seinen Rücktritt angeboten habe.

Gleichzeitig bat er die Katholikinnen und Katholiken um eine zweite Chance. Denn solange der Papst sich zum Rücktrittsgesuch des Kardinals noch nicht geäußert hat, bleibt Woelki im Amt; eigenmächtig abgeben kann er es nicht.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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