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Kritik an Dirk-Bach-Platz in Köln: "Vollkommen falsches Signal"


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Kontroverse in Köln
Kritik an Dirk-Bach-Platz: "Vollkommen falsches Signal"


15.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Dirk Bach kurz vor seinem Tod: Zehn Jahre später möchten zwei Kölner Vereine einen Platz nach dem Komiker aus Köln benennen lassen. Das stößt auch auf Kritik.Vergrößern des Bildes
Dirk Bach kurz vor seinem Tod: Zehn Jahre später möchten zwei Kölner Vereine einen Platz nach dem Komiker aus Köln benennen lassen. Das stößt auch auf Kritik. (Quelle: Pop-Eye/imago-images-bilder)

In der Kölner City könnte es bald einen Dirk-Bach-Platz geben. Dem Vorschlag zweier Vereine wird aber nicht überall mit Wohlwollen begegnet.

Es ist ja nicht selten so: Je größer und einschneidender der Vorschlag, desto größer auch Zuspruch und Kritik, da geht es dem möglichen Dirk-Bach-Platz in der Kölner City nicht anders als anderen Vorschlägen.

Die Kritik für die Idee, einen Teil des Offenbachplatzes nach dem Kölner Komiker Dirk Bach zu benennen, ist jedenfalls scharf formuliert. Sie kommt von der Kölnischen Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, bei der ein Dirk-Bach-Platz an dieser Stelle auf "heftige Ablehnung" stößt.

Der Offenbachplatz befindet sich unmittelbar neben dem Schauspielhaus, in dem Dirk Bach ab 1992 festes Ensemblemitglied war. Der Platz ist nach Jacques Offenbach benannt, dem deutsch-französischen Komponisten. Hinter dem Offenbachplatz schließt sich ein kleinerer Platz an, der keinen offiziellen Namen hat, aber ob seiner Lage auch "Kleiner Offenbachplatz" genannt wird.

Köln: Verein für christlich-jüdische Zusammenarbeit reagiert mit Ablehnung

Dieser kleine Platz soll nach Willen der Aidshilfe Köln und dem Centrum Schwule Geschichte nach Dirk Bach benannt werden. Einen entsprechenden Antrag haben die beiden Vereine an die Bezirksvertretung Innenstadt gestellt, sodass das Thema im April auf der Tagesordnung der Kölner Politik stehen könnte.

Solch eine mögliche Benennung des Platzes sei in Zeiten eines erstarkenden Antisemitismus, der sich nicht nur in gewalttätigen Anschlägen, sondern auch in alltäglichen Formen der Diskriminierung gegen Juden niederschlage, ein "vollkommen falsches Signal", sagt Jürgen Wilhelm als Vorsitzender der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.

Mehr noch zeuge eine mögliche Umbenennung "von Unkenntnis gegenüber dem kulturpolitischen Schaffen von Juden im Allgemeinen und von Jacques Offenbach im Besonderen", heißt es weiter. "Nach dem famosen Offenbach-Jahr 2019, in dem der bedeutendste und weltweit anerkannte Komponist Kölns und Namensgeber des Platzes landauf, landab gewürdigt wurde, nun den Platz namentlich vor der Oper 'aufzuteilen', stößt auf Befremden und Ablehnung", so Wilhelm.

Antragsteller unterstreichen sozialpolitisches Engagement Bachs

Die Aidshilfe und das Centrum Schwule Geschichte hatten bei ihrem Vorschlag zum einen damit argumentiert, dass Bach sich jahrelang für die Aidshilfe engagiert hatte. Durch Benefiz-Konzerte und überlassene Gagen spendete er der Aidshilfe Köln Hunderttausende Euro.

Zum anderen ging es den Vereinen um Bachs Engagement für "diverse sozialpolitische Themen", wie sie es in ihrem Antrag an die Bezirksvertretung formulierten. "Als offen lebender Homosexueller in einer Zeit, in der es alles andere als selbstverständlich war, setzte sich Bach schon frühzeitig für die Gleichberechtigung von Homosexuellen ein", heißt es dort.

Den Antrag stellten die Vereine zum zehnten Todestag Bachs, der "Kleine Offenbachplatz" sollte es sein, weil Bach im Schauspielhaus dort "einen Grundstein für seine spätere Karriere legte", wie die Vereine in ihrem Antrag schrieben.

Zur Ortswahl teilte Jürgen Wilhelm wiederum mit: "Die Würdigung des Schauspielers Dirk Bach, der zuletzt mit großem Engagement das ,Dschungel-Camp‘ moderierte, steht hier nicht zur Debatte, könnte jedoch, falls wirklich notwendig, an einem anderen Ort erfolgen.“

Verwendete Quellen
  • Mitteilung der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
  • Antrag der Aidshilfe Köln und vom Centrum Schwule Geschichte an die Bezirksregierung
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