Tagebau Garzweiler Klimaaktivisten besetzen Braunkohlebagger
Braunkohlegegner gehen wieder gegen den Tagebau Garzweiler und den Abriss der umliegenden Dörfer auf die Barrikaden. Einige besetzten Bagger, andere trafen sich zu einer Protestaktion.
Klimaschutzaktivisten haben am Freitag einen Bagger und zwei Absetzer im Braunkohletagebau Garzweiler II bei Erkelenz besetzt. Nach Angaben der Gruppe "Gegenangriff – für das gute Leben" kletterten 21 Teilnehmer gegen 4 Uhr auf die Geräte. Sie fordern nach Angaben einer Sprecherin unter anderem einen sofortigen Kohleausstieg und den Erhalt aller vom Tagebau bedrohten Dörfer.
Laut Polizei wurden im Tagesverlauf acht Personen, die auf den Schaufelradbagger gestiegen waren, heruntergeholt und zur Feststellung ihrer Personalien in Gewahrsam genommen. Die übrigen Aktivisten befanden sich auch am Nachmittag noch in etwa 40 bis 50 Metern Höhe auf den Absetzern. Die Lage sei friedlich, hieß es.
Ein Sprecher des Energiekonzerns RWE verurteilte die Besetzung. Die Teilnehmer brächten sich damit in Lebensgefahr. "Außerdem verkennen die Aktivisten die Transformation von RWE", sagte der Sprecher. Das Unternehmen setze den gesetzlichen Kohleausstieg konsequent mit der schrittweisen Stilllegung von Kraftwerken und Tagebauen um.
Braunkohletagebau Garzweiler: Lützerath soll abgerissen werden
Zugleich protestierten am Freitag Braunkohlegegner mit einer symbolischen Sitzblockade gegen den Abriss des Dorfes Lützerath. Mit gelben Kreuzen, Stühlen und Tischen setzten sie sich vor Bäume und Häuser.
"RWE droht in Lützerath Fakten zu schaffen, noch bevor eine neue Bundesregierung überhaupt steht und die künftige Klimapolitik beschlossen hat", sagte Greenpeace-Klimaexperte Bastian Neuwirth laut Mitteilung. Die Zerstörung von Lützerath müsse gestoppt werden. "Die geplante Ausdehnung des Braunkohletagebaus ist mit den Pariser Klimazielen nicht vereinbar."
Am Freitag begann die sogenannte Rodungssaison. Bis Ende März darf der Energiekonzern RWE dann Bäume und andere Gehölze am Tagebau fällen. Der RWE-Sprecher wollte keine Angaben dazu machen, wann die Rodungen starten sollen.
- Nachrichtenagentur dpa