In Köln, Frankfurt und Berlin Stadien sollen während Ungarn-Spiel in Regenbogenfarben leuchten
Die Allianz Arena in München wird beim EM-Spiel der Nationalmannschaft gegen Ungarn wohl nicht in Regenbogenfarben erleuchten. In Köln, Frankfurt und Berlin dagegen werden die Farben zu sehen sein.
Stadien in Regenbogenfarben? Vor dem Fußballspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn hatte der Münchner Stadtrat die Beleuchtung der Allianz Arena in Regenbogenfarben während des Spiels am Mittwochabend gefordert – als Zeichen gegen die homophobe Politik des ungarischen Präsidenten Viktor Orbáns. Laut einem Bericht der "Bild" wird es dazu jedoch nicht kommen, da die Uefa nur ein einheitliches Stadiondesign erlaube – mit den Farben der Uefa und denen der teilnehmenden Länder.
In Köln wird zwar am Mittwochabend nicht gespielt: Doch die Regenbogenfarben sollen am RheinEnergie-Stadion trotzdem erleuchten. Dies bestätigten die Kölner Sportstätten und der Bundesligaclub am Dienstag, nachdem zuvor der WDR darüber berichtet hatte.
"Köln und der FC stehen für Vielfalt und Toleranz"
Die Stadt Köln und der 1. FC Köln wollen ein strahlendes Zeichen für Toleranz und Vielfalt setzen. "Wir begrüßen das sehr. Köln und der FC stehen für Vielfalt und Toleranz. Die Entwicklungen in Ungarn sind erschreckend – umso wichtiger ist es, ein Zeichen dagegen zu setzen", sagte FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle.
Die Regenbogenbeleuchtung werde von 21 Uhr bis Mitternacht zu sehen sein. Verschiedene Gruppen aus der Kölner Stadtgesellschaft hätten die Initiative gestartet – bei den Sportstätten zeigte man sich nun offen für die Idee.
Bunte Farben auch in Frankfurt und Berlin
Auch in Frankfurt sollen die Farben zu sehen sein. "Wenn München am Mittwoch nicht darf, dann müssen eben die anderen Stadien im Land Farbe bekennen. Auf jetzt, Kollegen in der Liga", twitterte Eintracht Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann in der Nacht zum Dienstag. Der Club-Boss kündigte an: "Der Deutsche Bank Park schaltet zum Spiel gegen Ungarn den Regenbogen an. Das Waldstadion bleibt bunt."
Später zog auch Berlin nach: Pünktlich zum Anpfiff um 21 Uhr am Mittwoch soll die neue LED-Anlage im Dach des Olympiastadions bunt aufleuchten, berichtet die "Berliner Zeitung". "Wir machen da gerne mit", so Christopher Meyer, Sprecher der Olympiastadion GmbH laut dem Bericht. Die Entscheidung dafür sei leicht gefallen. Zudem denke der Berliner Senat darüber nach, auch das Brandenburger Tor in Regenbogenfarben erstahlen zu lassen.
Hintergrund des Protestes ist ein Gesetz, das die Informationsrechte von Jugendlichen in Hinblick auf Homosexualität und Transpersonen einschränkt und das erst am Dienstag vom ungarischen Parlament gebilligt wurde. Das Gesetz gilt als besonderes Anliegen von Ministerpräsident Viktor Orbán. Entsprechend laut war die Forderung nach einem klaren Zeichen bei der Fußball-EM in Deutschland geworden.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- "Berliner Zeitung": "Nach Köln und Frankfurt: Auch Berlin beleuchtet Olympiastadion als Regenbogen"
- WDR: "Zum Deutschlandspiel: Kölner Stadion in Regenbogenfarben"
- "Bild": "Uefa verbietet Regenbogen-Arena"