Bis zu 20 Prozent Gastro-Verbandschef fordert massive Preissteigerungen
Lange Zeit mussten Gaststätten und Restaurants wegen der Corona-Krise schließen. Der Geschäftsführer eines Branchenverbands spricht sich deshalb für einen deutlichen Preisanstieg in der Gastronomie aus.
Mit dem Ende des Lockdowns öffnet auch die Gastronomie wieder – doch auf die Gäste könnten kräftig steigende Preise zukommen, schließlich mussten Gastwirte und Restaurantbetreiber teils massive Umsatzverluste hinnehmen. Der Geschäftsführer des Gastro-Verbandes Dehoga Nordrhein, Christoph Becker, spricht sich deshalb für einen kräftigen Preisanstieg in Restaurants und Bars aus. "Eine Erhöhung der Preise ist unumgänglich", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Konkret plädierte Becker für einen Preisanstieg von zehn bis 20 Prozent. Dass dies auch umgesetzt werde, sei zu wünschen, im internationalen Vergleich habe man in Deutschland "niedrigste Preise". Seine Forderung sei außerdem gerechtfertigt, da etwa durch höhere Abstände zwischen den Tischen weiterhin die Umsätze niedriger seien – bei nahezu gleichbleibenden Kosten.
Gerade kleinere Gastronomen scheuten sich jedoch vor Preiserhöhungen und beispielsweise 20 Cent mehr für ein Kölsch zu verlangen. Er berichtete zudem von negativen Erfahrungen, die Wirte im vergangenen Sommer gemacht hatten, als sie ein Hygienegeld verlangt hatten. Deutsche seien so etwas "leider nicht gewöhnt", so der Vorsitzende des Dehoga Nordrhein.
Der erst im Herbst gegründete Verband "Gastgeberkreis Deutschland" stimmte den Forderungen zu: Dessen Sprecher Torsten Olderog sagte: "Die Preise werden steigen müssen." Die Gäste müssten lernen, dass die Leistungen in der Gastronomie Geld kosten.
- "Kölner Stadt-Anzeiger": "Dehoga ruft Restaurants zu Preiserhöhungen auf"