FC-Spiel und Demos Polizei am Samstag mit Hundertschaften im Einsatz
Der FC spielt um den Klassenerhalt, verschiedene Gruppierungen rufen zu Kundgebungen in der Innenstadt auf: Die Kölner Polizei hat am Samstag einiges zu tun – und wird deshalb mit mehreren Hundertschaften im Einsatz sein.
Die Polizei bereitet sich auf mehrere Einsätze am Pfingstsamstag vor: Neben dem Spiel des 1. FC Köln um den Klassenerhalt gegen den FC Schalke 04 stehen mehrere Demonstrationen und Kundgebungen an, zu denen verschiedene Gruppierungen aufgerufen haben. Mit gleich vier Hundertschaften werde die Polizei deshalb vor Ort sein, teilten die Beamten am Freitag mit.
Bereits vor Anpfiff um 15.30 im RheinEnergieStadion liegt das Augenmerk der Polizei auf drei Kundgebungen:
- Ab 13 Uhr werden bis zu 500 Menschen aus dem linken Spektrum für die Demonstration unter dem Motto "Versammlungsgesetz NRW stoppen – Grundrechte erhalten" erwartet. Der Aufzug soll ab 13 Uhr vom Heumarkt über den Neumarkt und die Ringe zum Friesenplatz ziehen und dort bis etwa 17 Uhr eine Abschlusskundgebung halten. Die Kritiker des Gesetzes fürchten künftig Einschränkungen der Versammlungsfreiheit, etwa bei Gegendemos.
- Um 13.15 Uhr startet auf der Deutzer Werft die bis 18 Uhr angemeldete Veranstaltung "Stoppt den Krieg in Kurdistan – Gedenken an die Gefallenen/Getöteten des Terrorstaats Türkei".
- Eine weitere Demo soll von 15 bis 17 Uhr am Roncalliplatz starten. Motto hier: "Solidarität mit Israel – Solidarität mit Juden in Deutschland". Zu dem Aufzug über innerstädtische Straßen, den Neumarkt und die Ringe wollen bis zu 300 Personen kommen. Die Abschlusskundgebung soll auf der Roonstraße stattfinden.
Polizei ruft zu Besonnenheit auf
Inbesondere die Stimmungen im Umfeld der türkisch-kurdischen Auseinandersetzungen und des Gaza-Konflikts nimmt Einsatzleiter Michael Tiemann zum Anlass für einen Aufruf zu Besonnenheit und Friedlichkeit: "Es sind zeitgleich Menschengruppen mit möglicherweise sehr unterschiedlichen politischen Anschauungen zu den Versammlungsthemen in der Stadt."
Die Polizei werde bei "Störungen, Provokationen, antisemitischen Aktionen und jeder Form von Gewalt" entschlossen einschreiten. "Wir dürfen nicht zulassen, dass sich die gewaltsamen Konflikte im Nahen Osten auf Kölner Straßen entladen", so Tiemann weiter.
Auch angesichts des FC-Spiels ruft Tiemann die Fans zur Mäßigung auf: "Wie immer das Spiel um den Klassenerhalt für den 1. FC Köln auch ausgehen mag: Wir wissen, dass in der Kölner Fußballszene die Nerven blank liegen." Die eingesetzten Polizisten würden "genau hinschauen, um drohende Auseinandersetzungen früh zu erkennen und zu unterbinden". Missachtungen der Corona-Abstandsregeln oder der Maskenpflicht werde man "nicht ohne weiteres" hinnehmen.
- Polizei Köln: Pressemitteilung vom 21. Mai 2021
- WDR: "Versammlungsgesetz NRW - gut für die Polizei, schlecht für die Demokratie?"