NRW-weite Regelung nötig Leiterin des Corona-Krisenstabs will Ausgangssperren
Am Montag meldeten die Kölner Kliniken den bisherigen Höchststand an Corona-Patienten in der Pandemie. Wegen der zugespitzten Lage hat die Leiterin des Kölner Corona-Krisenstabs Ausgangssperren gefordert.
Bei der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses im Stadtrat ging es in einer aktuellen Stunde um die sich weiter zuspitzende Corona-Lage in Köln – der Inzidenzwert war zuletzt auf fast 150 geklettert, am Dienstag lag er bei 145,7. Angesichts der hohen Infektionszahlen und der dramatischen Lage auf den Intensivstationen forderte die Leiterin des städtischen Krisenstabs, Andrea Blome nächtliche Ausgangssperren. Das berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger".
Im Alleingang kann die Stadt diese jedoch nicht durchsetzen. Deshalb solle die Landesregierung für eine Regelung sorgen, die eine Ausgangssperre ermögliche. Es sei ein "sofortiges Handeln auf Landesebene erforderlich", so Blome.
Zuletzt hatten die Kölner Kliniken gemeldet, dass bei den Intensivpatienten ein Höchststand in der Pandemie erreicht worden sei. In einem Interview sagte der Intensivmediziner Bernd Böttiger von der Uniklinik, er erwarte sogar eine deutliche Überschreitung der bisherigen Maximalauslastung.
Erst vergangene Woche war Köln als eine der Modellkommunen in NRW ausgewählt worden, in denen es ab dem 26. April Lockerungen geben soll – allerdings nur, wenn der Inzidenzwert bis dahin unter 100 liegt. Das betonte Blome im Hauptausschuss. Bei der derzeitigen Lage seien Öffnungen hingegen "völlig ausgeschlossen". Auch CDU-Fraktionschef Bernd Petelkau sagte, es sei "noch nicht die Zeit der großen Lockerungen".
Ratsmitglieder von FDP und Linke äußerten sich laut "Kölner Stadt-Anzeiger" kritisch zu den Forderungen nach einer Ausgangssperre, wobei sie insbesondere die Effektivität dieser anzweifelten. Ulrich Breite von der FDP sagte, man solle sich lieber draußen als drinnen treffen.
- "Kölner Stadt-Anzeiger": "'Sofortiges Handeln auf Landesebene erforderlich'"