"Unterversorgung" droht Kölns Intensivstationen melden Höchststand an Corona-Patienten
Die steigende Zahl der Corona-Infektionen in Köln macht sich auf den Intensivstationen der Stadt bemerkbar. Nun schlägt die Uniklinik Alarm – sie ist fast ausgelastet. Es drohe eine "Unterversorgung".
In Köln hat die steigende Zahl der Patienten auf den Intensivstationen den höchsten Stand seit Beginn der Pandemie erreicht. Mit 113 Menschen, die auf einer Intensivstation behandelt werden, sei am Montag der bisherige Höchstwert der Pandemie überschritten worden, teilte die Stadt mit. Der Höchstwert in der zweiten Corona-Welle hatte bei 112 gelegen. Die Krankenhäuser und Kliniken sähen sich auf den Intensivstationen einer bedrohlichen Situation gegenüber. Insgesamt würden 319 Personen mit einer Corona-Infektion in einem Krankenhaus der Domstadt behandelt.
"Obwohl bereits personelle Ressourcen in die Intensivmedizin verlagert wurden, sind die Intensivkapazitäten zwischenzeitlich soweit ausgeschöpft, dass die intensivmedizinische Versorgung im Kölner Stadtgebiet an ihre Grenzen stößt und eine Unterversorgung droht", erklärte der Leiter des Rettungsdienstes der Stadt Köln, Prof. Alex Lechleuthner, in einer Mitteilung. Um die medizinische Versorgung zu gewährleisten, hätten bereits Intensivpatienten innerhalb der Kölner Krankenhäuser umverteilt werden müssen.
Lage im Rest von NRW entspannter als in Köln
Die Stadt Köln hatte wegen der steigenden Zahlen am Freitag Alarm geschlagen. Nach einer Einschätzung des Gesundheitsministeriums vom Wochenende stehen in Nordrhein-Westfalen trotz steigender Zahlen bei den Corona-Patienten zurzeit noch ausreichend freie Intensivbetten mit Beatmungstechnik zur Verfügung. Ein Sprecher verwies dabei auf den Stand von Freitag, an dem landesweit 511 Intensivbetten mit Beatmungstechnik den Angaben zufolge frei waren. Am Montag zeigte die Übersicht der Landesregierung – das sogenannte Dashboard – landesweit 522 freie Intensivbetten mit Beatmung an, nach 500 am Tag zuvor.
Nach einem Überblick der Krankenhausgesellschaft NRW ist die Lage beispielsweise in Westfalen oder anderen Teilen des Bundeslandes nicht so angespannt wie in Köln. Die Uniklinik der Domstadt habe einen großes Einzugsgebiet und eine hohe Spezialisierung, erklärte ein Sprecher. Aber auch in anderen Landesteilen steige jetzt die Zahl der Infektionen. Damit sei auch dort mit steigenden Patientenzahlen zu rechnen. Wie in der ersten und der zweiten Corona-Welle könnten die Krankenhäuser auch jetzt flexibel darauf reagieren. Sie könnten planbare Aufnahmen und Operationen verschieben, erläuterte er.
- Nachrichtenagentur dpa