Reker über Lockerungen "Der Druck der Bevölkerung war nicht mehr auszuhalten"
Das Coronavirus beschäftig weiterhin die Stadt Köln: Die Fallzahlen sinken nicht mehr, auch wenn es eine leichte Entspannung in den Kliniken gibt. Oberbürgermeisterin Reker mahnte dennoch zur Vorsicht.
Auf einer Pressekonferenz hat die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker gemeinsam mit ihrem Krisenstab über die Corona-Lage und die beschlossenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie informiert. Das sind die wichtigsten Punkte:
Corona-Infektionen nehmen nicht mehr ab. Das stellte Henriette Reker zu Beginn fest: Die Inzidenz steige langsam. Allerdings sei die Lage auf den Intensivstationen besser geworden. Etwa zehn Prozent der Intensivbetten sein wieder frei. Die Stadtchefin führt das auf den Impf-Fortschritt zurück. In allen 88 Vollpflegeeinrichtungen haben die Bewohner die erste Impfung erhalten. Auch die zweite Impfung sei in nahezu allen Heimen bereits erfolgt.
Die steigenden Fallzahlen seien auf die zuerst in Großbritannien entdeckte Virusmutation zurückzuführen, so Reker. Die Mutante mache bereits einen Anteil von 50 bis 60 Prozent aus. "Die Ausbreitung beunruhigt uns", sagte Christan Miller, Leiter der Berufsfeuerwehr. 175 Corona-Infizierte sind demnach derzeit auf einer Covid-19-Station, davon werden 43 intensivmedizinisch betreut.
Die nachgewiesenen Ansteckungen mit der Mutante, die aus Großbritannien bekannt ist, nehmen linear zu, sagte Gesundheitsamtsschef Johannes Nießen. Die Mutation, die zuerst in Südafrika nachgewiesen wurde sei allerdings relativ selten nachgewiesen worden. Zu den meisten Corona-Ansteckungen kommt es zu Hause oder auf der Arbeit, so Nießen.
Ab Montag werden in Köln die Kontaktbeschränkungen leicht gelockert: Dann dürfen sich maximal fünf Personen aus zwei Haushalten treffen. Oberbürgermeisterin Reker rief die Bevölkerung auf, die Kontakte auf ein absolutes Mindestmaß zu reduzieren.
Auch Kölner Museen und der Zoo sollen schon kommende Woche wieder öffnen dürfen. "Der Druck aus der Bevölkerung auf die Politik war nicht mehr auszuhalten", so Reker. "Es macht keinen Sinn, weiter an Regeln festzuhalten, wenn Maßnahmen durch Menschen nicht eingehalten werden." Um Öffnungen sicherzustellen, seien Tests notwendig. Den vom Bund vorgeschlagenen einen Test für jeden Bürger pro Woche kritisierte sie als unzureichend. Zudem kritisierte sie, dass die Außengastronomie trotz geringem Ansteckungsrisiko weiterhin nicht öffnen darf.
- Pressekonferenz vor Ort