Pfarrerin Margot Käßmann "Kölner Krise schadet auch der evangelischen Kirche"
Die Theologin Margot Käßmann hat sich zur Krise um den Kölner Kardinal Woelki geäußert. Er schade nicht nur der katholischen, sondern auch der evangelischen Kirche.
Die Krise um den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki schadet nach Ansicht der Theologin Margot Käßmann auch der evangelischen Kirche. "Leider muss ich sagen, er schadet der Kirche insgesamt", sagt die frühere Hannoveraner Landesbischöfin in der neuen Folge des Podcasts "Die Wochentester" von "Kölner Stadt-Anzeiger" und Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Ich habe es früher schon erlebt, dass Menschen aus der evangelischen Kirche ausgetreten sind, weil der Papst irgendetwas gesagt hat. Da differenzieren viele nicht mehr."
Die Kirche habe immer ein hohes Vertrauen besessen, wenn ihr Kinder und Jugendliche anvertraut worden seien, sagte die 62-jährige Pfarrerin. "Es tut all denen weh, die sich seit Jahren abmühen in Kindergottesdiensten und Jugendfreizeiten, wenn festgestellt werden muss: Dieses Vertrauen wurde furchtbar missbraucht." Sie wisse nicht, wie dieser Vertrauensverlust wieder gutzumachen sei. "Das wird ungeheuer schwierig sein."
Der Kölner Kardinal Woelki hält ein von ihm selbst in Auftrag gegebenes Gutachten zum Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs von Kindern durch Priester unter Verschluss. Er führt dafür rechtliche Bedenken an. Am 18. März will er ein neues Gutachten veröffentlichen lassen.
- Nachrichtenagentur dpa