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Köln: Geschlechtskrankheiten in der Stadt nehmen zu


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Aidshilfe schlägt Alarm
Geschlechtskrankheiten in Köln nehmen offenbar zu


27.08.2019Lesedauer: 2 Min.
Ein Mann schaut sich Testangebote der Kölner Aidshilfe an: Die Einrichtung registriert eine Zunahme von Diagnosen von sexuell übertragbaren Krankheiten.Vergrößern des Bildes
Ein Mann schaut sich Testangebote der Kölner Aidshilfe an: Die Einrichtung registriert eine Zunahme von Diagnosen von sexuell übertragbaren Krankheiten. (Quelle: Aidshilfe Köln)
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Die Anzahl der Diagnosen von sexuell übertragbaren Infektionen in Köln ist stark angestiegen. Das lassen zumindest Zahlen der Aidshilfe vermuten, die Tests anbietet. Im ersten Halbjahr wurden rund 150 Fälle diagnostiziert – eine Zahl, die so hoch ist wie nie zuvor seit Bestehen der Kölner Test- und Beratungseinrichtung.

Die Aidshilfe in Köln verzeichnet eine deutliche Zunahme der Diagnosen von sexuell übertragbaren Krankheiten (STI). Christoph Klaes von der Aidshilfe Köln betont, dass die Zunahme nicht HIV betrifft, sondern andere sexuell übertragbare Infektionen wie beispielsweise Syphilis, Hepatitis C, Chlamydien oder Gonokokken (Tripper). "Die HIV-Neu-Diagnosen in Köln sind seit Jahren stabil und im letzten Jahr sogar etwas zurückgegangen", so Klaes.

Anders sieht es hingegen bei den sonstigen genannten STI-Diagnosen aus. Hier sind die Steigerungsraten für Köln im ersten Halbjahr so hoch wie noch nie zuvor. Insbesondere bei Syphilis wurde im Checkpoint der Aidshilfe bei den durchgeführten Tests ein Anstieg der Erkrankungsfälle von 133 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ermittelt.

Verbreitung von STI in Köln nimmt offenbar zu

Bei "Tripper"-Infektionen lag er bei einem Plus von 65 und bei den Chlamydien bei 53 Prozent plus. "Da sich die Zahl der im Checkpoint durchgeführten Tests in den ersten sechs Monaten des Jahres nur moderat erhöht hat, lassen die deutlich gestiegenen Infektionszahlen vermuten, dass die Verbreitung von STI in Köln zugenommen hat. Dies gilt vor allem bei schwulen und anderen Männer, die Sex mit Männern haben", kommentiert Klaes die aktuelle Entwicklung.

Auch das Kölner Gesundheitsamt bestätigt insbesondere bei der Syphilis einen starken Anstieg im ersten Halbjahr. In den ersten sechs Monaten wurden 338 Fälle registriert. Im gesamten letzten Jahr waren es 465.

Aidshilfe ist erste Anlaufstelle für Risikopersonen

Rund 4.500 Menschen nutzen jährlich das Angebot der Aidshilfe Köln. Dieses umfasst neben den Tests auch ausführliche Beratungen. Mithilfe eines Fragebogens werde beurteilt, ob und wann es möglicherweise einen Risikokontakt gegeben hat und welche Tests somit sinnvoll seien, so Klaes. Und er fügt hinzu, dass ein Test keinesfalls ein Muss sei. Das sensible Thema erfordere vielmehr einen selbstbestimmten und vertrauensvollen Umgang mit den Ratsuchenden.

"Anders als bei HIV sind STI-Diagnosen oft leichter zu behandeln und heilbar. Die Beratungen sind dabei deutlich kürzer. Wir verweisen dann grundsätzlich in die medizinischen Einrichtungen und geben den Menschen die nötige Hilfestellung", erläutert Klaes.

Zunahme der STI-Diagnosen sollte man ernst nehmen

Es sei sinnvoll, dass Risikopersonen wie Homosexuelle und Männer, die mit Männern Sex haben, sowie Heterosexuelle mit häufig wechselnden Partnern sich regelmäßig testen lassen, beschreibt die Aidshilfe Köln ein Hauptanliegen. Ob man zu einer Risikogruppe gehört, könne man schnell in einem Beratungsgespräch erfahren.


"Nur wenn man von seiner Infektion weiß, kann man Infektionsketten durchbrechen und andere Menschen schützen", unterstreicht Klaes. Zudem können unentdeckte sexuell übertragbare Erkrankungen auch nach Jahren noch erhebliche gesundheitliche Folgen haben, so Klaes weiter. Für besonders Gefährdete hat die Aidshilfe Köln schon seit Beginn des Jahres einen zusätzlichen Test-Freitag eingeführt, der speziell für Schwule, Männer, die Sex mit Männern haben, und Transsexuelle reserviert ist.

Verwendete Quellen
  • Gesundheitsamt Köln
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