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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Anstieg von Straftaten AG Queerpolitik fordert Schulungen für Sicherheitskräfte

In Köln sind queerfeindliche Straftaten im vergangenen Jahr gestiegen. Jetzt fordert die AG Queerpolitik in einem Antrag an die Stadtverwaltung spezielle Schulungen für Sicherheitskräfte.
Die Kölner Staatsanwaltschaft hat im Jahr 2024 insgesamt 183 Ermittlungsverfahren wegen queerfeindlicher Straftaten bearbeitet. Das entspricht einem deutlichen Anstieg von 17 Prozent im Vergleich zu 2023, als 156 Verfahren gezählt wurden.
Jetzt fordert die Arbeitsgemeinschaft (AG) Queerpolitik in einem Antrag an die Stadtverwaltung ein entschlosseneres Vorgehen: Sicherheitskräfte der Stadt sollen speziell geschult werden, um Gewalt gegen queere Menschen besser erkennen und verhindern zu können. "Es zeichnet sich bundesweit ein Anstieg queerfeindlicher Straftaten ab", heißt es dazu im Antrag der AG Queerpolitik an die Stadtverwaltung.
Die Hintergründe dieser Entwicklung sind komplex: Einerseits wird eine gestiegene Anzeigebereitschaft durch verstärkte Aufklärungskampagnen vermutet. Andererseits gehen Experten weiterhin von einer hohen Dunkelziffer aus – allein im Bereich der Staatsanwaltschaft Köln könnten jährlich mehr als 5.000 Taten nicht gemeldet werden.
Antrag: Schulungsoffensive für Ordnungs- und Sicherheitsdienste
"Die Stadt Köln muss ihrer Verantwortung gerecht werden, Betroffene bestmöglich zu unterstützen und ein deutliches Signal gegen Hass und Gewalt zu setzen", heißt es im Antrag. Finanziert werden sollen die Maßnahmen aus dem Budget des Amtes für Integration und Vielfalt.
Neben der Stadtverwaltung werden auch der Polizeibeirat und der kriminalpräventive Rat der Stadt Köln in die Pflicht genommen. Sie sollen sich mit der Zunahme queerfeindlicher Gewalt befassen und eigene Präventionskonzepte entwickeln.
Ein weiterer Schwerpunkt des Antrags liegt auf der Stärkung bestehender queerer Beratungsangebote. Dazu gehören nicht nur Sensibilisierungsmaßnahmen, sondern auch die Begleitung und Unterstützung von Opfern queerfeindlicher Gewalt – insbesondere in Fällen, die bisher nicht oder nur zögerlich angezeigt werden. Über den Antrag berät der Ausschuss für Soziales, Seniorinnen und Senioren am 8. Mai.
- ratsinformation-stadt-koeln.de: Antrag an die Stadt Köln im Ratsinformationssystem vom 28. April 2025
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