Haftbefehl aufgehoben Geiselnahme am Hauptbahnhof – Verfahren vorläufig eingestellt

Nach einem Brandanschlag und einer Geiselnahme am Kölner Hauptbahnhof hat die Staatsanwaltschaft das Verfahren nun vorläufig eingestellt. Grund dafür sind die Aussagen eines Sachverständigen
Rund zwei Jahre nach einem Brandanschlag und einer Geiselnahme im Kölner Hauptbahnhof hat die Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen den mutmaßlichen Täter vorläufig eingestellt. Der Haftbefehl sei aufgehoben worden, teilte Sprecher Ulrich Bremer am Freitag mit. Grund seien Einschätzungen eines Sachverständigen.
Er sei zu dem Schluss gekommen, dass die Verhandlungsfähigkeit des Mannes aufgrund seiner Kopfverletzungen und der resultierenden Folgen langfristig entfalle. Die Staatsanwaltschaft will ihn nach eigenen Angaben in Zukunft allerdings erneut untersuchen lassen. Zuvor hatte der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet.
Anschlag im Schnellrestaurant
Der Mann soll im Oktober 2018 einen Brandanschlag in einem Schnellrestaurant im Kölner Hauptbahnhof verübt haben, bei dem eine 14-Jährige schwere Verbrennungen erlitt. Anschließend verschanzte er sich nach Ermittlerangaben in einer Apotheke und nahm eine Frau als Geisel. Die Polizei griff schließlich ein und schoss den mutmaßlich psychisch kranken Mann nieder. Eine Kugel traf ihn im Kopf. Danach musste er in ärztliche Behandlung.
Die Bundesanwaltschaft hatte zunächst wegen eines möglichen islamistischen Hintergrundes ermittelt. Dieser bestätigte sich allerdings nicht.
- Nachrichtenagentur dpa