KVB zieht arbeitsrechtliche Konsequenzen Fitnessstudio wirft Mann wegen Neonazi-Shirt raus

Ein Video aus einem Kölner Fitnessstudio sorgt für Aufsehen. Ein Mann wird wegen seines rechtsradikalen T-Shirts ausgewiesen. Die Entscheidung stößt auf breite Anerkennung.
Ein Video aus dem Fitnessstudio "Fitness First" in Köln-Ehrenfeld hat in den vergangenen Tagen hohe Wellen geschlagen. Darin beschwert sich ein Mann lautstark darüber, dass ihn Mitarbeiter aufgefordert haben, sein T-Shirt auszuziehen oder das Studio zu verlassen. Der Grund: Der Aufdruck "The White Race" neben einer Abbildung von Eisenbahnschienen, die in einen Tunnel führen – eine Anspielung, die viele mit rechtsextremer Symbolik in Verbindung bringen.
Das Video wurde unter anderem vom Berliner Journalisten Julius Geiler auf X verbreitet und erreichte Hunderttausende. In den Kommentaren wird das Fitnessstudio für seine konsequente Haltung gefeiert. "Meine Hochachtung. Die beste Werbung für das Fitnessstudio in Ehrenfeld", schreibt ein User. Ein anderer kommentiert: "Würde ich in Köln wohnen, würde ich sofort dort einen Vertrag abschließen."
Fitnessstudio verteidigt Entscheidung
Auch die Geschäftsleitung von "Fitness First" steht hinter der Entscheidung der Mitarbeitenden. Gegenüber t-online erklärte Alexander Schopenhauer, Senior Head of Operations "Fitness First" stehe für Vielfalt, Offenheit und Toleranz. "Wir legen großen Wert darauf, für alle Mitglieder eine angenehme und respektvolle Trainingsatmosphäre zu schaffen. Im Rahmen unseres Hausrechts sind Mitarbeitende zu diesem Zweck befugt, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, was in diesem Fall geschehen ist."
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Die Debatte beschränkt sich jedoch nicht nur auf das Fitnessstudio. Der Mann, der sich in dem Video selbst filmte, ist laut "Express" als Ticketkontrolleur bei der Kölner Verkehrs-Betriebe AG (KVB) beschäftigt. Auch sein Arbeitgeber hat mittlerweile reagiert. "Ja, die Person ist Mitarbeiter unseres Unternehmens", bestätigte KVB-Sprecher Matthias Pesch dem "Express": "Wir haben von den Videos Kenntnis bekommen und arbeitsrechtliche Konsequenzen gezogen."
Welche Maßnahmen genau ergriffen wurden, teilte die KVB nicht mit. Pesch betonte jedoch, dass das Unternehmen für Vielfalt, gegenseitigen Respekt und eine pluralistische Gesellschaft stehe.
Der Betroffene reagierte laut "Express" ebenfalls auf Social Media. In seiner Instagram-Story beklagte er, dass sein Arbeitgeber ihn "aufgrund seiner politischen Einstellung" nicht weiterbeschäftigen wolle und er nun einen neuen Job suche.
- x.com: Beitrag von @julius geiler
- Anfrage an Fitness First
- express.de: "Kölner fliegt aus Fitnessstudio – jetzt reagiert auch sein Arbeitgeber" vom 18. März 2025