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Köln: Gastronom Bhasin aus Indien geht als Influencer viral


"Ich slaye das Game seit 1986"
Erster indischer Gastronom in Köln geht auf TikTok viral


15.03.2025 - 08:00 UhrLesedauer: 3 Min.
Daman Bhasin (l.) mit seinem Vater Satpal Singh Bhasin: Satpal Singh Bhasin eröffnete in Köln das erste indische Restaurant.Vergrößern des Bildes
Daman Bhasin (l.) mit seinem Vater Satpal Singh Bhasin: Satpal Singh Bhasin eröffnete in Köln das erste indische Restaurant. (Quelle: Marin Henning)
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Mit lustigen Videos auf TikTok und Instagram erreicht Satpal Singh Bhasin ein Millionenpublikum. Die Clips des Kölner Gastronomen sorgen aber auch für hitzige Diskussionen.

"Döner und Pizza sind cringe", sagt Satpal Singh Bhasin und schaut direkt in die Kamera. Dann macht er eine Ansage: "Ich bin der erste indische Gastronom in Köln. Und ich slaye das Game seit 1986." Seinen Followern rät er: "Diggi, sei ein Main Character und probier bei uns unser Butter Chicken. Yolo Swag."

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"Cringe", "slay", "Main Character" – im Sprachgebrauch der Jugend ganz normale Begriffe. Sie aus dem Mund eines 75-jährigen Mannes zu hören, ist dagegen ungewöhnlich. Doch genau deswegen lieben die Jugendlichen und jungen Erwachsenen Bhasins Auftritt. Auf Instagram wurde der Clip 2,3 Millionen Mal aufgerufen. Auf TikTok sind es sogar 4,5 Millionen Aufrufe. Ein indisches Restaurant aus Köln-Kalk geht auf Social Media viral.

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Und das Video ist kein One-Hit-Wonder, eine Handvoll weitere Clips haben die Millionenmarke geknackt. Mal geht es um den Vergleich zwischen Cristiano Ronaldo und Lionel Messi, mal ist es eine lustige Ankündigung für das neue Restaurant und mal heißt es: "13,5 Milliarden Euro, dafür eine Woche lang kein Butter Chicken – würden Sie das machen? Ich: nein."

Zwei Stunden Aufwand pro Woche

Die Idee, auf Social Media zu setzen, hatte Bhasins Sohn Daman. Der 33-Jährige hat inzwischen die Geschäfte in Kalk und in der Luxemburger Straße übernommen. "Die Geschichte meines Vaters ist etwas sehr wertvolles", erklärt Daman Bhasin. Und die wolle er auch in den sozialen Medien erzählen.

Zwei Stunden pro Woche nehmen die Bhasins Videos in ihrem Kalker Restaurant auf. Die Ideen kommen vom jungen Chef und einer befreundeten Agentur, die sich auch um die anschließende Bearbeitung der Clips kümmert. Die Begriffe "cringe", "slay" und "Main Character" habe er vorher natürlich nicht gekannt, sagt Familienoberhaupt Satpal Singh Bhasin lächelnd.

Bhasin eröffnete 1986 erstes indisches Restaurant in Köln

1976 kam Vater Satpal Singh Bhasin aus dem indischen Delhi nach Köln. Zehn Jahre später eröffnete er als erster indischer Gastronom ein Restaurant in der Kölner Engelbertstraße. Damals war die Skepsis erst hoch – denn zu diesem Zeitpunkt kannten die Kölner indisches Essen schlicht noch nicht. Bhasin senior präsentierte seine Speisen damals in Vitrinen, damit Gäste sehen konnten, was sie bestellten. "Einer meiner Kunden empfahl mir, eine kleine und große Portion anzubieten", erzählt der Gastronom. "Die kleine Portion kostete fünf D-Mark, diesen Betrag konnte man als Gast guten Gewissens riskieren."

29 Jahre blieb Bhasin Senior in der Engelbertstraße. 2021 zog die Familie mit ihrem Restaurant nach Kalk – mitten in der Corona-Pandemie. "Anderthalb Jahre haben wir Miete bezahlt, aber keinen Pfennig eingenommen", erinnert sich Vater Satpal Singh Bhasin. "Weil wir keinen Nachweis über unseren Umsatz liefern konnten, konnten wir auch keine Corona-Hilfen beantragen." Doch die Familie kämpfte sich durch die wirtschaftlich herausfordernde Zeit und konnte sich dabei auf ihre Stammkunden verlassen. Inzwischen kämen auch viele Gäste aus den Niederlanden, erzählt das Familienoberhaupt.

Anke Engelke und Stefan Raab waren Gäste

Zu seinen treuen Kunden gehörte auch eine berühmte Frau, die bei ihrem ersten Besuch im indischen Restaurant noch unbekannt war. "Anke Engelke hat es total gefreut, als sie das erste Mal die Gerichte in der Vitrine sah. 'Ach, hier bekomme ich meine Samosas auch und nicht nur in Kanada' hat sie gesagt." (Anke Engelke wurde im kanadischen Montreal geboren, Anm. d. Red.)

Im Laufe der Zeit kamen weitere prominente Gäste: Stefan Raab, Wolfgang Niedecken, Hella von Sinnen und Barbara Salesch, aber auch der berühmte Bollywood-Schauspieler Sunil Dutt schaute in den 90er-Jahren mal vorbei.

Für den 75-Jährigen steht fest, dass er Köln nicht mehr verlassen möchte. Das war so, als er 1986 ein Jobangebot in Freiburg bekam, das hat sich bis heute nicht geändert. "Wenn ich nach Indien fliege und wieder in Köln lande, dann fühle ich mich wie zu Hause. Köln hat mir sehr viel gegeben", sagt Bhasin. Die Stadt sei multikulturell, schön, nicht zu groß und nicht zu klein.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • instagram.com: Video von @bhasin.de
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