t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalKöln

A3: Diese Gefahrenstelle ist bei Polizei und Feuerwehr berüchtigt


Bereich bei Lohmar betroffen
Gefahrenstelle an der A3: 19 Unfälle seit 2023


08.03.2025 - 10:45 UhrLesedauer: 3 Min.
Unfall vom 4. Februar 2024 In Höhe des Rastplatzes Sülztal (Archivbild): im Jahr 2023 kam es hier zu 19 UnfällenVergrößern des Bildes
Unfall vom 4. Februar 2024 In Höhe des Rastplatzes Sülztal (Archivbild): im Jahr 2023 kam es hier zu 19 Unfällen (Quelle: Marius Fuhrmann)
News folgen

Trotz wiederholter Unfälle mit teils tödlichem Ausgang gibt es auf einem Abschnitt der A3 kein Tempolimit. Gefährliche Bedingungen wie Regen führen dennoch zu unzähligen Vorfällen.

Für Feuerwehr und Polizei ist es mittlerweile ein gewohntes Bild: Die Schutzplanke ist verbogen, ein Auto steht quer zu den drei Fahrstreifen, Scherben und Trümmer liegen umher. Die Autobahn 3 in Richtung Köln ist voll gesperrt, binnen Minuten staut sich der Verkehr zu mehreren Kilometern Länge. In Höhe des Rastplatzes Sülztal in Lohmar, wenige Kilometer vor der Kölner Stadtgrenze, kommt es immer wieder zu schweren Unfällen, teils mit tödlichem Ausgang.

Loading...

Dennoch gilt die Stelle nach Lesart der Autobahn GmbH nicht als Unfallschwerpunkt, ein Tempolimit gibt es nicht. Zuletzt verunglückte ein 38-jähriger Düsseldorfer in seinem Mercedes am 26. Januar. Er war auf regennasser Fahrbahn in die Leitplanke geprallt. Zu seinem Glück wurde er nur leicht verletzt, doch die Autobahn war in dieser Samstagnacht über zwei Stunden voll gesperrt. Die Leitplanke war gerade erst repariert worden, nachdem am 10. Januar ein BMW in die Begrenzung der Autobahn gekracht war.

Nicht immer enden diese Unfälle mit Leichtverletzten: Im November 2023 durchbrach ein BMX X3 die Leitplanke und stürzte in die parallel zur Autobahn verlaufende Sülz. Der Fahrer kam ums Leben.

Autobahn GmbH: Abschnitt auf der A3 keine Unfallhäufungsstelle

Ermittlungen hatten ergeben, dass er mit 194 km/h unterwegs gewesen war. Anfang Februar 2024 geschah ein ähnlicher Unfall, als ein BMW gleichen Typs erneut die Leitplanke durchbrach und mit den Rädern nach oben in den Fluss fiel. Ersthelfer retteten den Fahrer vor dem Ertrinken, ein Notarzt konnte ihn wiederbeleben. Die Staatsanwaltschaft Bonn teilte mit, dass der Wagen mit 174 km/h in die Leitplanke geprallt war.

Lange hatte die Autobahn GmbH bekräftigt, dass der Abschnitt nicht als Unfallhäufungsstelle gelte. "Die liegt erst vor, wenn innerhalb eines Kilometers und eines Jahres sechs Unfälle eines Typs stattfinden und einer von vier Kategorien angehören", teilt Sprecherin Sabrina Kieback mit. Es handele sich um Unfälle mit Todesfolge, mit Schwerverletzten, mit Leichtverletzten oder großem Sachschaden. Unfälle mit leichtem Sachschaden oder wo Alkoholkonsum ursächlich war, würden nicht mitgezählt.

Die Unfallkommission, die aus Straßenbaulastträger, Verkehrsbehörde und Polizei bestehe, berate jedes Jahr über die Statistik. Wenn ein Abschnitt als Unfallschwerpunkt ausgemacht werde, würden verkehrliche und bauliche Maßnahmen getroffen – etwa ein Tempolimit.

Unfallschwerpunkt am Sülztal: 19 relevante Unfälle seit 2023

Eine Anfrage von t-online bei der Kölner Polizei ergab, dass es im Jahr 2023 sechs, im Jahr 2024 sogar sieben Unfälle gegeben hatte, die den genannten Kategorien entsprechen – die Quote wäre erfüllt. Doch auch auf Nachfrage spricht die Autobahn GmbH noch immer nicht von einer Unfallhäufungsstelle. "Maßgebend dafür ist nicht die bloße Anzahl, sondern die Qualifizierung sowie der Unfalltyp", sagt Sprecherin Tanja Lübbersmann.

Seit dem 1. Januar 2023 habe es 19 relevante Unfälle gegeben. "In elf Fällen war unangepasste Geschwindigkeit Grund für die Unfälle. Bei den übrigen Unfällen waren Alkohol, Reifenplatzer, körperliche und geistige Beeinträchtigungen der Fahrer oder sonstige Fahrfehler ursächlich." Auffällig hoch sei der Anteil von hochmotorisierten Fahrzeugen. Einen Zusammenhang könne Lübbersmann jedoch nicht bestätigen. Da sich zehn Unfälle jedoch bei regennasser Fahrbahn ereigneten, sei zunächst eine vorübergehende Geschwindigkeitsbeschränkung auf 100 km/h bei Nässe festgelegt worden.

Die Kontrolle obliege der Polizei. "Die Voraussetzungen für eine Geschwindigkeitsbeschränkung aus Gründen der Verkehrssicherheit liegen derzeit nicht vor und müssen durch die zuständige Behörde angeordnet werden."

Verwendete Quellen
  • Anfrage bei der Autobahn GmbH
  • Anfrage bei der Polizei Köln
  • Anfrage bei Autobahn GmbH
  • Anfrage bei der Saatsanwaltschaft Bonn
  • Eogeme Recherche

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



Telekom