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Karneval in Köln: Darum bilden Prinz, Bauer und Jungfrau das Dreigestirn


Das Kölner Trifolium
Darum besteht das Dreigestirn aus Prinz, Bauer und Jungfrau

Von t-online, fe

Aktualisiert am 25.02.2025 - 12:54 UhrLesedauer: 3 Min.
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Das Dreigestirn 2025: René Klöver, Michael Samm und Hendrik Ermen von der StattGarde Colonia Ahoj e. V. als Prinz René I., Bauer Michael und Jungfrau Marlis. (Quelle: IMAGO/Ying Tang/imago)
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Prinz, Bauer und Jungfrau bilden das Kölner Dreigestirn. t-online erklärt die Geschichte hinter den Schlüsselfiguren des Karnevals.

Das Kölner Dreigestirn ist legendär, viele Karnevalisten wollen einmal im Leben in die Rolle von Prinz, Bauer oder Jungfrau schlüpfen. Dafür sind sie auch bereit, viel Geld zu zahlen und eine Menge Arbeit auf sich zu nehmen. Aber warum besteht das Dreigestirn überhaupt aus Prinz, Bauer und Jungfrau? Die Bedeutung der drei Figuren ist eng mit der Geschichte der Stadt Köln verwoben.

Das Dreigestirn – auch Trifolium genannt – existiert in seiner heutigen Form seit dem Ende des 19. Jahrhunderts. Vorher gab es nur den Prinzen, der zu Beginn aber auch noch anders hieß. Nämlich: Prinz Carneval.

Kölner Dreigestirn: Deshalb ist der Prinz dabei

Die Geschichte des Kölner Prinzen beginnt mit dem ersten Rosenmontagszug im Jahre 1823. Damals hatte sich gerade das Festordnende Comité gegründet, der Vorläufer des heutigen Festkomitees. Das Komitee sollte den bis dahin ungeregelten Karneval in geordnete Bahnen lenken. Beim ersten Rosenmontagszug fuhr als "Herrscher der Jecken" dann auch erstmalig der sogennante Held Carneval mit. Laut Festkomitee wurde der Held damals von Emanuel Stephan Ciolina-Zanoli verkörpert.

Als 1871 das Deutsche Reich gegründet wurde, wurde aus dem Helden ein Prinz – und der Jeckenherrscher in seiner heutigen Form war geboren. Wie die Museen Köln erklären, ist sein Ornat in den Farben Rot und Weiß an die burgundischen Mode des 15. Jahrhunderts angelehnt. Die Pfauenfedern an seiner Mütze erinnern an die Farben des Karnevals, nämlich Gelb und Grün. Der Prinz trägt eine Pritsche bei sich – diese symbolisiert als eine Art lärmendes Zepter seine Herrschaft in den jecken Tagen.

Erst im Jahr 1883 schlossen sich Prinz, Bauer und Jungfrau zum Dreigestirn zusammen.

Der Bauer soll die Wehrhaftigkeit der Stadt Köln symbolisieren

Bauer und Jungfrau liefen laut Festkomitee jedoch schon vor ihrer Zeit im Dreigestirn beim Zug mit. Der Bauer gilt als Beschützer der Stadt Köln, der Dreschflegel, den er mit sich führt, soll die Wehrhaftigkeit der Stadt symbolisieren. Bei der Proklamation, also wenn das Dreigestirn in sein Amt erhoben wird, werden ihm vom Oberhaupt der Stadt die symbolischen Stadtschlüssel überreicht. Die Schlüssel sollen seine Rolle als Hüter der Stadt verdeutlichen.

Darum hat die Kölner Jungfrau einen Spiegel dabei

Auch die Jungfrau soll bestimmte Eigenschaften der Stadt Köln symbolisieren und an ihre Historie erinnern. Ihr Gewand mit römischen Verzierungen ist ein Verweis auf die Stadtgründerin Agrippina. Ihre Krone soll die ehemalige Stadtmauer Köln darstellen, die zwölf Zinnen in der Krone symbolisieren die zwölf Stadttore des Mittelalters. Die Krone im Ganzen repräsentiert die Uneinnehmbarkeit der Stadt. Laut den Museen Köln steht die Jungfrau auch für die schützende Mutter Colonia.

Seit 1993 wird der Jungfrau bei der Proklamation ein Spiegel überreicht. Das geht auf den damaligen Oberbürgermeister Norbert Burger zurück. Dieser wollte der lieblichen Jungfrau einen Spiegel geben, der ihre Schönheit symbolisiert. "Aber auch um den Jecken im bildlichen Sinne den Spiegel vorzuhalten", erklärt das Festkomitee.

Karneval: Deshalb ist die Kölner Jungfrau immer ein Mann

"Sowohl der Bauer als auch die Jungfrau haben einen direkten Bezug zur Stadt Köln und existieren nur deswegen", heißt es in der Erklärung zum Dreigestirn weiter. "Im Gegensatz zur Fantasiefigur des Prinzen, der als 'Jeckenherrscher' ins Leben gerufen wurde, haben Bauer und Jungfrau also eine historische Bedeutung." Auf eine reale historische Persönlichkeiten geht aber keine Figur des Dreigestirns zurück.

Übrigens: Noch heute wird die Jungfrau des Kölner Dreigestirn stets von einem Mann verkörpert. Das liegt daran, dass der Karneval früher aus einer reinen Männergesellschaft bestand. Nur unter den Nazis wurde die Jungfrau in den Sessionen 1938 und 1939 von einer Frau verkörpert. In anderen Städten können auch Frauen ein Teil des Dreigestirn werden.

Verwendete Quellen
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