Verweilverbot am Brüsseler Platz Gastronomen schlagen neue Regeln für Nachtruhe vor
Die bald eintretenden Maßnahmen gegen den nächtlichen Lärm am Brüsseler Platz sorgen für Unmut. Ein Teil der Kölner Gastronomen fordert neue Regeln.
Die Interessengemeinschaft Gastro Kwartier Latäng in Köln hat eine Debatte über die Nachtruhe in städtischen Innenbereichen angestoßen. In einem ausführlichen Facebook-Beitrag fordert sie eine Anpassung der geltenden Regelungen an die heutige Lebensrealität. Hintergrund ist das Gerichtsurteil zum Brüsseler Platz: Ab dem 1. Februar gilt dort ein Verweilverbot ab 22 Uhr, auch die ansässige Außengastronomie muss dann um diese Zeit schließen.
Anwohner hatten gegen die nächtliche Lärmbelästigung geklagt und Recht bekommen. Messungen hätten gezeigt, dass der Grundlärmpegel durch Gespräche im Freien regelmäßig die erlaubten 68 Dezibel überschreite. Diese Werte seien jedoch ein Resultat "überholter gesetzlicher Rahmenbedingungen, die aus einer Zeit stammten, in der das gesellschaftliche Leben weit weniger nächtlich geprägt war", wie die Verantwortlichen der Interessengemeinschaft auf Facebook schreiben. Sie betonen, dass die aktuellen Gesetze nicht mehr zeitgemäß seien, da urbane Zentren zunehmend rund um die Uhr belebt seien.
Stattdessen schlägt sie eine Reform der gesetzlichen Vorgaben vor, die unter anderem eine Verschiebung der Nachtruhe auf 24 Uhr bis 7 Uhr und eine Anhebung der Lärmgrenzwerte für zentrale Stadtlagen umfassen könnte. Ergänzend fordert die Gruppe eine strikte Regulierung lauter Aktivitäten wie das Abspielen von Musik durch Bassboxen sowie Maßnahmen gegen den rund um die Uhr möglichen Verkauf von Alkohol in Trinkhallen. Gleichzeitig könnten Anwohner durch bauliche Nachrüstungen, etwa bei Schallschutzfenstern, unterstützt werden.
- facebook.de: Beitrag von @Gastro Kwartier Latäng e.V vom 24. Januar 2025