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Zum journalistischen Leitbild von t-online.1. FC Köln Bayern will Jonas Urbig: So reagieren die FC-Chefs
Jonas Urbig steht vor einem Wechsel zum FC Bayern München. Noch laufen aber die Verhandlungen mit dem 1. FC Köln. Das sagen die Verantwortlichen.
Die Nachricht, dass sich der FC Bayern München mit Jonas Urbig auf einen Transfer in diesem Winter verständigt hat, kam aus Sicht des 1. FC Köln zu einem speziellen Zeitpunkt. Als Sky am Mittwochabend über den Vorstoß des Rekordmeisters berichtete, führten die "Geißböcke" gerade einen ihrer regelmäßigen Mitgliederstammtische im Kölner Coloneum durch.
Sport-Geschäftsführer Christian Keller stand gemeinsam mit Trainer Gerhard Struber und Vizepräsident Eckhard Sauren auf der Bühne, um sich den Fragen der mehr als 400 anwesenden Fans zu stellen. Nachdem sich die Urbig-Meldung in der Halle herumgesprochen hatte, bot sich den Mitgliedern somit die seltene Chance, den FC-Manager sofort mit dieser zu konfrontieren.
1. FC Köln: "Mehrere europäische Topklubs" wollen Jonas Urbig
Keller ahnte von der durchgesickerten Neuigkeit zwar nichts, bestritt diese allerdings auch nicht. "Richtig ist, dass es von mehreren europäischen Topklubs – und Bayern ist natürlich ein europäischer Topklub – Interessensbekundungen an Jonas Urbig gibt", bestätigte der Kölner Sportchef indirekt das Angebot des 33-fachen deutschen Meisters.
Eine erste Offerte der Bayern soll der Zweitliga-Herbstmeister bereits abgelehnt haben. Die Münchner sollen dem Vernehmen nach mit fünf Millionen Euro in die Verhandlungen eingestiegen sein, während der FC mindestens eine hohe einstellige Millionensumme fordert. Es ist davon auszugehen, dass in den kommenden Tagen eine Einigung erfolgt – dass die "Geißböcke" ihrem Eigengewächs den Sprung zu den Bayern nicht verwehren werden.
"Wenn ein Spieler Möglichkeiten hat, die er bei uns vielleicht nicht hat, dann ist es nicht so unverständlich, wenn sich ein Spieler gedanklich mal mit solchen Möglichkeiten auseinandersetzt", erklärte Keller den Mitgliedern im Coloneum.
FC Bayern macht wegen Peretz-Verletzung Transfer-Druck
Urbig, vergangene Saison an Greuther Fürth verliehen, war nach dem Abstieg der Kölner als Nummer eins ans Geißbockheim zurückgekehrt. Im Herbst allerdings hatte Trainer Gerhard Struber den zuvor degradierten Marvin Schwäbe wieder zum Stammkeeper gemacht. Seitdem sitzt der enttäuschte Urbig auf der Bank.
Dass die Bayern den U21-Nationaltorwart bereits jetzt im Januar – und nicht wie zuletzt spekuliert erst im Sommer – verpflichten wollen, hängt mit der Verletzung ihrer bisherigen Nummer zwei Daniel Peretz zusammen. Dieser fällt aufgrund einer Nieren-Quetschung noch wochenlang aus, sodass ein weiterer Stellvertreter für Manuel Neuer kommen soll. Geht der Transfer über die Bühne, könnte Urbig noch eineinhalb Jahre an der Seite der Torhüter-Legende reifen und dann Neuers Posten übernehmen.
1. FC Köln: Struber plant mit Urbig
FC-Trainer Struber will von einem Abschied des Toptalents kurz vor dem Rückrunden-Start der Kölner, am Samstagabend in Hamburg, aber noch nichts wissen. Transfer-Kandidat Urbig erfahre aktuell keine besondere Behandlung. "Das ist ein Spieler, der ganz normal in der Vorbereitung dabei ist und einen wichtigen Part hat. Natürlich plane ich mit dem Jonas so wie immer – auch gegen den HSV", versicherte Struber im Rahmen der Spieltagspressekonferenz, den 21-Jährigen mit in die Hansestadt nehmen zu wollen.
Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler ergänzte ebenso unaufgeregt: "Wenn es Interesse an unseren Spielern gibt, setzen wir uns damit auseinander. Wir sprechen intern darüber und machen uns unsere Gedanken dazu." Im Falle von Urbig gebe es allerdings "nichts Spruchreifes". Kessler erklärte sogar: "Ich gehe davon aus, dass Jonas unser Spieler bleiben wird." Nur Verhandlungstaktik? Die Bayern haben gewiss anderes im Sinn.
- Geissblog