Mutter zündet Kerze im Kölner Dom an Bergsteiger gerät in schweres Erdbeben am Mount Everest
Ein Erdbeben der Stärke 7,1 erschüttert die Region um den Mount Everest. Der Bergsteiger Jost Kobusch ist nur wenige Kilometer vom Epizentrum entfernt.
Bei seinem äußerst riskanten Aufstieg auf den Gipfel des Mount Everest ist der deutsche Bergsteiger Jost Kobusch offenbar in ein schweres Erdbeben geraten. Der 32-Jährige hatte vor wenigen Tagen einen erneuten Anlauf zur Gipfelbesteigung über den Westgrat genommen. Am frühen Morgen des 7. Januar (Ortszeit) ereignete sich in der Region ein schweres Erdbeben der Stärke 7,1.
Kobusch will als erster Mensch überhaupt den Mount Everest im Winter ohne Flaschensauerstoff und den als anspruchsvoll geltenden Westgrat besteigen. Ende Dezember hatte er einen Vorstoß auf einer Höhe von 7.537 Metern abgebrochen, kurz nach Neujahr startete er von einem Basislager aus einen erneuten Anlauf.
Mount Everest: Deutscher Bergsteiger gerät in schweres Erdbeben
Derzeit ist noch unklar, wie Kobusch das Erdbeben erlebt hat. Sein GPS-Tracker zeigt allerdings seit Dienstagmorgen eine Bewegung, die auf einen Abstieg hindeutet. Der 32-Jährige war zum Zeitpunkt des Erdbebens auf einer Höhe von rund 5.700 Metern unterwegs, die GPS-Daten sind in der höchsten Gebirgskette der Welt aber häufig nicht ganz präzise.
Kobusch bewegt sich allerdings definitiv abwärts, was darauf schließen lässt, dass es ihm gut geht und er unversehrt ist. Am Dienstagnachmittag befand er sich in der Nähe eines Basislagers auf einer Höhe von rund 5.000 Metern.
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Das Erdbeben hatte sich am frühen Dienstagmorgen Ortszeit in der Nähe des Khumbu-Gletschers zwischen Tibet und Nepal ereignet. Laut lokalen Medienberichten sind dabei mindestens 95 Menschen ums Leben gekommen, 130 wurden verletzt. Kurz zuvor hatte die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua bereits ein Erdbeben der Stärke 6,8 in der Provinz Tingri gemeldet.
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"Kerze in Kölner Dom angezündet": Bekannter Bergsteiger Jost Kobusch erlebt Erdbeben
Jost Kobusch hat neben seiner Herkunft aus Nordrhein-Westfalen auch einen Bezug zu Köln. "Tatsächlich pilgert meine Mutter vor jeder großen Expedition zum Dom, zündet eine Kerze für mich an. Bisher hat es immer funktioniert", sagte der Bergsteiger in einem Interview mit dem "Express". Er sei auch schon mehrfach auf dem Kölner Dom gewesen.
Der 32-Jährige hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Rekorde im Himalaya aufgestellt, darunter die Erstbegehung der mehr als 6.000 Meter hohen Berge Amotsang und Purbung. 2023 gelang es ihm als erstem Nicht-Amerikaner, den Denali im US-Bundesstaat Alaska im Winter alleine und durch das sogenannte Messner Couloir zu besteigen. 2019 versuchte er erstmals, den Mount Everest im Winter alleine zu besteigen.
- X.com: Beitrag von Everest Today
- Mount Everest: Live-Tracking von Bergsteigern auf RealityMaps
- Eigene Recherchen
- Express.com: "Bergsteiger will alleine auf den Mount Everest – was der Kölner Dom damit zu tun hat"