1. FC Köln FC feiert rot-weiße Party in Berlin: "Jungs da draußen sind verrückt"
Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Der 1. FC Köln hat am Samstag einen wichtigen 1:0-Sieg gegen Hertha BSC eingefahren. Bei Fans und Spielern herrscht Erleichterung.
Dass die Fans des 1. FC Köln ein reiselustiges Völkchen sind, ist bekannt. Doch die rot-weiße Invasion, die Berlin am Samstagabend erlebt hatte, hat es in dieser Form lange nicht mehr gegeben. 15.000 Fans der Geißböcke hatten sich auf den Weg in die Hauptstadt gemacht, um ihre kriselnde Mannschaft bei der formstarken Hertha zu unterstützen.
Und die FC-Anhänger bekamen von ihrem Team einen Grund zum Feiern: Wie schon vier Tage zuvor im DFB-Pokal gegen Holstein Kiel blieb auch dieses Mal die FC-Abwehr in Form der Dreierkette stabil. Vorne erzielte Tim Lemperle nach einem herausragenden Pass von Dominique Heintz das Tor des Tages (18.).
FC-Profis feiern ausgelassen vor der Gästekurve
Entsprechend positiv war die Stimmung im rot-weißen Gästeblock. Nach einer kurzen Ansprache im Kreis rannten die FC-Profis nach dem Schlusspfiff geschlossenen zu ihren Fans und feierten ausgelassen den zweiten Sieg der Saison. Nach den beiden Niederlagen in der Liga inklusive lautstarker Unmutsbekundungen der Fans waren die zwei Pflichtspielsiege im Pokal und nun in Berlin Balsam für die Kölner Seele.
"Wir werden heute das ein oder andere Bierchen in der Hauptstadt trinken und feiern", blickte Marvin Schwäbe auf die bevorstehende Party-Nacht. Der Torhüter hatte nach seinem Einsatz im Pokal nun auch in der 2. Liga wieder das Vertrauen von Trainer Gerhard Struber bekommen und kehrte für Jonas Urbig zwischen die Pfosten zurück.
Siege bringen dem FC wieder Ruhe
Auch Linton Maina, der die Mannschaft nach dem Schlusspfiff nach einigen emotionalen Worten in Richtung Kurve geschickt hatte, schwärmte hinterher von dem mitgereisten Anhang. "Die Jungs da draußen sind verrückt. Wir haben uns nicht nur für uns, sondern auch für die 15.000 Fans gefreut", sagte der Angreifer. "Es hat riesig Spaß gemacht, mit den Jungs zu fighten und zu kämpfen. Der Sieg tut sehr gut."
Durch die beiden Pflichtspiele-Siege ist beim 1. FC Köln nun vorerst wieder Ruhe eingekehrt. Die Geißböcke sind durch die drei Punkte vorübergehend auf Platz zehn geklettert und der Rückstand nach oben wieder geschrumpft. Vor der nächsten Länderspielpause am kommenden Wochenende wollen die Kölner gegen Greuther Fürth noch einmal nachlegen.
Die weiteren Stimmen zum Spiel
Marvin Schwäbe: "Es tut unfassbar gut. Die Leistung hat gepasst, wir haben Hertha kaum etwas angeboten. Ich bin auch glücklich, dass die Entscheidung so für mich gefallen ist. Es kann natürlich so weitergehen. Es ist schön, dass ich wieder im Kasten stehe. Wenn die Ergebnisse ausbleiben, wird es hektisch und medial ungemütlich. Nach dem 1:0-Sieg gibt es jetzt erstmal ein bisschen Ruhe."
Tim Lemperle: "Ich muss sagen, dass das heute etwas ganz Besonderes war. In so einem schönen und traditionellen Stadion das Siegtor vor so vielen tausend FC-Fans zu schießen, war sehr besonders. Die Fans haben uns heute komplett getragen. Wir haben versucht, sie von Anfang an mitzunehmen und wie gegen Kiel direkt in die Zweikämpfe zu kommen. Wir wollten etwas zurückgeben. Wir waren im engen Kreis gar nicht so unruhig, wir haben uns auf das konzentriert, was besser werden muss. Das haben wir jetzt gut umgesetzt. Aber natürlich sind Siege immer etwas Schönes."
Dominique Heintz: "Wir haben als Mannschaft heute gewonnen und eine stabile, erwachsene Leistung gezeigt. Manchmal reicht im Fußball auch ein 1:0. Ich bin erfahren und lange dabei. Auch, als ich auf der Bank saß, habe ich jeden Tag Vollgas gegeben und im Training versucht, die Qualität hochzuhalten. Dafür werde ich gerade belohnt. Ich habe nie aufgehört. Mit den Jungs macht es einfach Spaß, auf dem Platz zu stehen. Es waren jetzt die ersten Schritte in die richtige Richtung. Jetzt geht es weiter gegen Fürth, da wollen wir vor der Pause nochmal gut reinstarten. Dann haben wir schonmal eine gute Aufholjagd gestartet."
Linton Maina: "Der Sieg tut sehr gut. Es war trotzdem nicht unser bestes Spiel, vor allem mit dem Ball. Wenn man sich die letzten Wochen anguckt, ist das wichtigste, dass wir hinten stabil stehen. Das haben wir nach Dienstag heute wieder gemacht. Wenn du Spiele gewinnst, wird es auch mit dem Ball wieder einfacher. Manchmal war heute der letzte Pass oder die Annahme unsauber. Das kommt aber über die Erfolgserlebnisse wieder."
Gerhard Struber: "Hertha war der erwartet schwere Gegner, der uns viel abverlangt hat. Wir haben es aber immer wieder geschafft, das Zentrum zu schließen und stabil zu stehen. Wir haben dem Gegner gefährliche Räume genommen und immer wieder Nadelstiche gesetzt. Es war eine sehr reife Leistung heute. Wir haben verdient gewonnen."
- Geissblog