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Köln-Merheim: Hier droht im Oktober eine große Evakuierung


Blindgänger-Verdacht
Köln-Merheim droht im Oktober große Evakuierung

Von t-online, snh

26.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Eine entschärfte Bombe (Symbolbild): In Köln wurden im vergangenen Jahr 30 Blindgänger gefundenVergrößern des Bildes
Eine entschärfte Bombe (Symbolbild): Im Oktober steht in Merheim eine große Kampfmittel-Untersuchung an. (Quelle: Daniel Bockwoldt)

Im Oktober könnte es in Köln-Merheim zu einer großen Evakuierung kommen. 5.000 Haushalte wären betroffen, wenn sich der Verdacht von Blindgängern bestätigt.

Die Stadt will im Oktober prüfen, ob sich im Bereich der Städtischen Kliniken in Köln-Merheim und der Reha Nova-Klinik Kampfmittel befinden. Vorhergehende Messungen im Erdreich hatten Auffälligkeiten ergeben, die nun aufgegraben werden müssen, um den konkreten Inhalt zu ermitteln, teilte die Stadt am Donnerstag mit.

Bei diesen Untersuchungen könnten Bombenblindgänger und kleinere Kampfmittel wie Munition oder Granaten aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden werden. Sollte eine Bombe mit funktionierendem Zünder entdeckt werden, käme es zur Entschärfung.

Künftig sollen die Krankenhausstandorte in Merheim zu einem Gesundheitscampus für hoch qualifizierte Spezialmedizin zusammengefasst werden, wofür Baumaßnahmen erforderlich sind. Da das Areal im Dritten Reich als Kaserne und Flugplatz genutzt wurde, ist es möglich, dass das Areal zum Ziel von Bombardierungen durch die Alliierten geworden ist. Bei Auswertungen von Luftbildern der Alliierten aus der Kriegszeit und präventiven Überprüfungen der Flächen wurden mehrere Verdachtspunkte ermittelt.

Köln-Merheim: Wann könnte evakuiert werden?

Eine mögliche Evakuierung der Nachbarschaft wäre dann für Freitag, den 11. Oktober, geplant. Betroffen wären unter anderem drei Kliniken (Krankenhaus Merheim, Reha Nova und LVR-Klinik Köln), ein größeres Seniorenheim sowie rund 5.000 infrage kommende Haushalte. Außerdem ist jener Freitag der letzte Schultag vor den Herbstferien.

Neubrück und Merheim: Welcher Bereich wäre von der Evakuierung betroffen?

Wohngebiete rund um die Kliniken in Merheim sowie Teile des Stadtteils Neubrück könnten betroffen sein. Der genaue räumliche Umfang einer möglichen Evakuierung hängt davon ab, wo genau ein zündfähiges Kampfmittel gefunden wird und welches Kaliber es besitzt.

Der konkrete Evakuierungsbereich wird vom Kampfmittelbeseitigungsdienst im Laufe des Mittwochs, 9. Oktober, festgelegt. Anschließend veröffentlicht die Verwaltung eine entsprechende Karte und teilt mit, bis wann die Menschen den Gefahrenbereich verlassen haben sollen.

Mögliche Evakuierung: Anlaufstelle für Anwohner in der Gesamtschule Holweide

Sollte eine Evakuierung notwendig werden, muss das Ordnungsamt der Stadt Köln den festgelegten Gefahrenbereich räumen lassen. Polizei Köln, Feuerwehr, Rettungsdienst und Hilfsorganisationen unterstützen das Ordnungsamt dabei.

Für betroffene Personen wird eine Anlaufstelle in der Aula der Gesamtschule Holweide (Burgwiesenstraße 125) eingerichtet und von einer Hilfsorganisation betreut. Die Stadt Köln bittet alle Betroffenen, sich bereits vorab zu überlegen, wo sie während einer möglichen Evakuierung unterkommen können.

Personen ohne Aufenthaltsmöglichkeit können die Anlaufstelle nutzen. Beim Verlassen des Zuhauses sollten Personalausweis und dringend benötigte Medikamente mitgenommen werden; auch die Versorgung von Haustieren muss bedacht werden – diese sind allerdings weder in der Anlaufstelle noch auf dem Schulgelände erlaubt.

Im Falle einer Entschärfung können auch Sperrungen von Straßen und Wegen für den Auto-, Rad- und Fußverkehr sowie Streckenumleitungen für Buslinien der KVB erforderlich sein.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung der Stadt Köln vom 26. September 2024 (per E-Mail)
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