Köln: Förderschule Kolkrabenweg ab Montag zu – mit Schadstoffen belastet

In der Förderschule Kolkrabenweg ist der Schadstoff Naphthalin in der Luft gemessen worden. Er kann zu Kopfschmerzen und Schleimhautreizungen führen.

Ab Montag, den 16. September, bleibt die Förderschule am Kolkrabenweg bis auf Weiteres geschlossen. Grund dafür sind erhöhte Schadstoffwerte in mehreren Klassenräumen, teilte die Stadt Köln mit. Auch die benachbarte Grundschule wird vorsorglich zunächst bis zum 17. September geschlossen.

Bei Messungen durch ein Fachinstitut wurden erhöhte Konzentrationen von Naphthalin und ähnlichen Verbindungen in der Raumluft festgestellt. Diese stammen offenbar von einem teerhaltigen Parkettkleber, der vor Jahrzehnten verwendet wurde. "Die Maßnahme erfolgt als vorsorgender Gesundheitsschutz", erklärte die Stadt Köln in einer Mitteilung. Laut Gesundheitsamt besteht keine akute Gesundheitsgefährdung für Schülern und Schulpersonal.

Förderschule muss schließen: Beschwerde über üblen Geruch

Die Stadtverwaltung hatte nach Beschwerden über Geruchsbelästigungen im Verwaltungstrakt der Förderschule sofort eine Raumluftmessung veranlasst. In mehreren Räumen lagen die Werte leicht über dem ersten Schwellenwert der geltenden Richtlinien. Weitere Untersuchungen bestätigten schließlich auch Werte über dem zweiten Schwellenwert in anderen Räumen.

"Der Schutz der Gesundheit der Schüler und der Mitarbeitenden hat für die Stadt Köln oberste Priorität", betonte die Stadtverwaltung. Deshalb sei die Entscheidung zur vorsorglichen Schließung gemeinsam mit den Schulleitungen getroffen worden.

Während der Schließung sollen die Schüler auf Distanzunterrichts- und Selbstlernkonzepte zurückgreifen, wie sie während der Pandemie erprobt wurden. Für Kinder berufstätiger Eltern werde eine Notfallbetreuung eingerichtet.

Schadstoffbelastung in Förderschule: Stadt sucht Ersatzräume

Die Stadt arbeitet intensiv daran, geeignete Ersatzräume bereitzustellen und hofft auf eine schnelle Wiederaufnahme des Schulbetriebs an einem alternativen Standort. Räume außerhalb des direkten Schulbezirks werden aufgrund hoher Anforderungen an Barrierefreiheit ebenfalls geprüft.

Die betroffenen Klassenräume bleiben geschlossen, bis eine umfassende Schadstoffsanierung durchgeführt ist und keine Gefährdung mehr besteht. Bereits ausgelagerte Klassen am Standort Zusestraße in Müngersdorf sind nicht betroffen.

Naphthalin kann aus teerhaltigen Bauprodukten wie Anstrichen oder Klebern austreten. Obwohl gesundheitliche Folgen noch nicht abschließend erforscht sind, können unspezifische Symptome wie Kopfschmerzen und Schleimhautreizungen auftreten.