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Blindgänger Köln: So viele Weltkriegsbomben wurden 2023 gefunden


Bilanz der Stadt Köln
So viele Weltkriegsbomben wurden 2023 gefunden

Von t-online, fe

Aktualisiert am 04.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg: Solch ein ähnliches Exemplar ist in Köln-Buchheim bei Bauarbeiten entdeckt worden.Vergrößern des Bildes
Ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg (Archivbild): Immer wieder werden Bomben im Erdreich gefunden. (Quelle: Becker&Bredel/Symbolbild/imago-images-bilder)

Immer wieder werden bei Bauarbeiten Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Die Stadt hat bekannt gegeben, wie viele es im vergangenen Jahr waren.

Auch 79 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg werden in deutschen Städten Bomben gefunden, die von den Alliierten abgeworfen wurden. So auch in Köln. Erst am Mittwoch, 3. April 2024, musste eine Bombe am Rheinufer entschärft werden. Entweder werden die Blindgänger zufällig bei Bauarbeiten entdeckt oder im Rahmen von Sondierungsmaßnahmen. Im vergangenen Jahr wurden so 21 Bomben ausgehoben, wie die Stadt Köln in einer Bilanz mitteilt. Demnach habe es sich bei den Blindgängern um zehn Spreng- und elf Brandbomben gehandelt.

Zudem wurde eine Mine gefunden, die gesprengt werden musste. Auch wurden verschiedene Granaten entdeckt, die jedoch ohne weitere Maßnahmen hätten abtransportiert werden können.

Tausende Menschen wurden evakuiert

Acht der gefundenen Sprengbomben waren laut Stadt mit einem Aufschlagzünder versehen, zwei weitere hätten keinen Zünder mehr gehabt und seien – wie auch die Brandbomben – ohne Aufwand abtransportiert worden. Die noch zündfähigen Bomben aber mussten entschärft werden. Dadurch mussten insgesamt 19.893 Kölnerinnen und Kölner ihre Wohnungen und Häuser verlassen. "Doppeltes Pech hatten rund 2.500 Anwohner des Inneren Grüngürtels. Sie wurden gleich zweimal evakuiert", schreibt die Stadt in ihrer Bilanz.

Doch nicht nur das: Beim zweiten Bombenfund an der Vogelsanger Straße dauerte es laut Angaben der Stadt ganze 14 Stunden bis Entwarnung gegeben werden konnte. Da der Boden kontaminiert war, "mussten vor der Entschärfung umfangreiche Schutzmaßnahmen getroffen werden", wie es in der Mitteilung heißt. "So musste der Entschärfer nicht nur einen Schutzanzug tragen, sondern auch drei Paar Schutzhandschuhe übereinander, was die Entschärfung erschwert hat."

Stadt Köln spricht von einem "kleinen Jahresrekord"

Die meisten Menschen mussten bei einem Bombenfund an der Gronewaldstraße in Köln-Lindenthal evakuiert werden: Hier mussten 5.246 Menschen ihre Wohnungen räumen. Auf dem Messegelände und auf Melaten wurden ebenfalls Bomben gefunden. Diese konnten jedoch entschärft werden, ohne dass Menschen evakuiert werden mussten. Das führte laut Stadt zu einem "kleinen Jahresrekord". Von der Meldung über die Bombe auf dem Messegelände bis zu deren Entschärfung seien nur sechs Stunden und sechs Minuten vergangen.

"Die Bomben aus dem vergangenen Jahr werden nicht die letzten sein", schreibt die Stadt Köln in ihrer Bilanz abschließend. "Auch in Zukunft muss die Bevölkerung mit weiteren Funden rechnen, weil zahlreiche geplante Bauflächen zum Schutz der Allgemeinheit auf Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg überprüft werden müssen."

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung der Stadt Köln vom 5. März 2024 (per E-Mail)
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