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Köln: Ein Kronleuchter mitten in der Kanalisation? Das steckt dahinter


Kurioses Köln
Warum in der Kanalisation ein Kronleuchter hängt

Von t-online, fe

Aktualisiert am 05.06.2024Lesedauer: 2 Min.
Der Kronleuchtersaal: Der Bau wurde 1890 fertiggestellt.Vergrößern des Bildes
Der Kronleuchtersaal: Der Bau wurde 1890 fertiggestellt. (Quelle: A.Savin, Wikipedia)
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Ein Kronleuchter mitten in der Kanalisation – was kurios klingt, gehört zum historischen Erbe Kölns. Der Deckenschmuck kann sogar besichtigt werden.

Kronleuchter finden sich in der Regel in Ballsälen, Schlössern oder anderen Prunkbauten. Doch in Köln hängt ein Kronleuchter mitten in der Kanalisation. Der kuriose Deckenschmuck gehört zum historischen Erbe der Stadt und lässt sich noch heute im Rahmen von begleiteten Führung begutachten. Der sogenannte "Kronleuchtersaal" befindet sich in einer Tiefe von sieben Metern am Theodor-Heuss-Ring in der Nähe des Ebertplatzes.

Entstanden ist der Saal vor fast 150 Jahren: Im 19. Jahrhundert wurde unterhalb Kölns ein Vereinigungsbauwerk für das Kanalsystem errichtet. 1890 wurde der Bau fertiggestellt und sollte mit einer großen Eröffnungsfeier eingeweiht werden. Zu diesem Fest war auch Kaiser Wilhelm II. eingeladen. Um den Saal entsprechend zu schmücken, wurden zur Einweihung zwei Kronleuchter und einige Leuchter an den Wänden montiert. Anderen Quellen nach waren die Leuchter ein Geschenk des Kaisers an die Stadt Köln.

Der Kronleuchtersaal in der Gegenwart

Wie die Stadtentwässerungsbetriebe (StEB) erklären, ist der Kronleuchtersaal noch heute "ein funktionierender Bestandteil des Kölner Abwassersystems". Zudem weise er mit einer Breite von 3,80 Metern und eine Höhe von 4,60 Metern eines der größten Durchmesserprofile der Kanalisation auf. Eine Gedenktafel aus Stein erinnert noch heute an die Inbetriebnahme des Saals durch Friedrich Wilhelm von Becker, der 1890 der Oberbürgermeister der Stadt war.

Die Original-Kronleuchter wurden im Jahr 1980 jedoch abmontiert – einer von ihnen wurde gänzlich aus dem Saal entfernt, der zweite wurde durch ein elektronisches Äquivalent ersetzt.

Seit dem Jahr 2000 bieten die StEB regelmäßige und kostenlose Führungen durch den Saal an. Im Rahmen der 30-minütigen Führungen werden den Teilnehmern die Funktionsweise des Abwassersystems und die Geschichte hinter dem Kronleuchtersaal erläutert. Eine schlechte Nachricht gibt es aber: Wie die StEB auf ihrer Website schreiben, sind sämtliche Führungen für das aktuelle Jahr bereits ausgebucht. Zudem finden im Kronleuchtersaal von Zeit zu Zeit auch Konzerte statt.

Verwendete Quellen
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