13.000 Passagiere betroffen Warnstreik legt NRW-Flughäfen lahm
Die Arbeitsniederlegungen an NRW-Flughäfen haben die von der Gewerkschaft erhoffte Wirkung gezeigt: Viele Flüge fielen aus, Reisende mussten umplanen.
Ein Warnstreik des Sicherheitspersonals hat am Donnerstag den Betrieb an den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf stark beeinträchtigt. Nach Angaben von Flughafensprechern wurden zahlreiche Flüge abgesagt oder umgeleitet, was etwa 13.000 Passagiere betraf.
An dem größten Airport in Nordrhein-Westfalen, dem Flughafen Köln/Bonn, mussten 92 der geplanten 113 Flüge gestrichen oder umgeleitet werden. Dies war die Folge eines Aufrufs der Gewerkschaft Verdi an die Kontrolleure, für einen Zeitraum von 27 Stunden die Arbeit niederzulegen – von Mittwochabend bis zum späten Donnerstag.
Am zweitgrößten NRW-Flughafen in Düsseldorf sah es hingegen besser aus. Hier wurde knapp ein Drittel der geplanten 286 Flugbewegungen annulliert und einige Maschinen wurden nach Münster/Osnabrück umgeleitet. Die Wartezeiten hielten sich laut Angaben des Airports entgegen erster Prognosen in Grenzen.
In Köln/Bonn konnte nur eine einzige Maschine während des Streiks abheben – alle Passagiere dieses Fluges hatten bereits vor Beginn des Arbeitsausstandes die Sicherheitsschleusen passiert. Weitere drei Flüge wurden auf den frühen Freitagmorgen verschoben.
Kurzfristige Verlängerung des Streiks ausgeschlossen
Verdi sieht den Warnstreik als Erfolg: "Die Beteiligung sei extrem hoch gewesen", sagte der zuständige Gewerkschaftssekretär Özay Tarim, "Das sei ein starkes Zeichen an die Arbeitgeber." Er forderte, dass sich die Arbeitgeber im bestehenden Tarifkonflikt bewegen müssten und eine weitere Verhandlungsrunde für Anfang Februar ist geplant. "Wir werden abwarten, was die Verhandlungen bringen", so Tarim und kündigte mögliche weitere Warnstreiks an: "Wenn nichts passiert, werden wir uns beraten, wann wir den Arbeitskampf wieder aufnehmen werden."
Eine kurzfristige Verlängerung des Streiks wurde jedoch ausgeschlossen und für Freitag wird ein normaler Betrieb erwartet. Dennoch könnte es vereinzelt zu Verzögerungen kommen und Passagieren wird geraten, sich bei ihrer Airline über ihren Flugstatus zu informieren.
Der Streik betraf nicht nur Passagierflüge – auch das Frachtgeschäft wurde stark beeinträchtigt und führte zu Staus von Lastwagen, die Frachtgut abliefern wollten.
Geringere Streikauswirkungen in Düsseldorf
Die geringere Auswirkung des Streiks in Düsseldorf begründet Gewerkschaftssekretär Tarim damit, dass dort mehr Sicherheitspersonal in befristeten Arbeitsverhältnissen beschäftigt ist. Zudem kritisierte er die Praxis einer Sicherheitsfirma in Düsseldorf, die ihren Mitarbeitern eine einmalige Extrazahlung von 200 Euro brutto angeboten hat.
Im laufenden Tarifkonflikt fordert Verdi eine Lohnerhöhung von 2,80 Euro pro Stunde, höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge ab der ersten Überstunde. Die Arbeitgeber halten diese Forderungen für zu weitgehend.
- Nachrichtenagentur dpa