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Köln: Strommast blockiert Sicht auf den Dom – FDP kritisiert Stadt Köln


Sicht auf den Dom blockiert?
Strommast bringt Kölner FDP auf die Palme

Von t-online, lis

30.01.2024Lesedauer: 2 Min.
imago 88029445Vergrößern des Bildes
Ausblick vom sogenannten "Frechener Berg" auf Köln: Ein neuer Strommast von Amprion sorgt für Diskussionen in der Kölner Lokalpolitik. (Quelle: Christoph Hardt/imago-images-bilder)

Das Energieunternehmen Amprion hat einen Strommast in Frechen aufgestellt, die Kölner FDP übt Kritik – sie sieht das Autobahn-Panorama bedroht.

Wer jemals aus Richtung Westen über die A4 auf Köln zugefahren ist, kennt diesen Blick: Kurz hinter einer Kuppe bei Frechen liegt den Autofahrern ganz Köln zu Füßen, der Dom ist von Weitem zu erkennen.

Genau dieses Panorama sieht die Kölner FDP nun offenbar bedroht. Ein 2022 aufgestellter Strommast des Energieunternehmens Amprion stehe "in direkter Sichtachse zum Weltkulturerbe Kölner Dom" und behindere "für die Nutzerinnen und Nutzer der Bundesautobahn 4 den Blick auf die Kathedrale". In einer Anfrage an den Stadtentwicklungsausschuss möchte die Partei wissen, inwiefern die Stadtverwaltung in das Genehmigungsverfahren für den Bau des Mastes involviert war und ob sie dessen Bau hätte verhindern können.

In ihrer schriftlichen Antwort auf die Anfrage verweist die Stadt Köln auf die Bezirksregierung, die den Bau als zuständige Behörde genehmigt habe. Die Stadt sei an der Entscheidung zur Genehmigung beteiligt gewesen und habe gefordert, statt des Mastes ein Erdkabel unterirdisch zu verlegen. Dies habe Amprion jedoch abgelehnt. Die Dimensionen des 90 Meter hohen Strommasts seien von der Bezirksregierung "unterschätzt" worden, so Kölns Baudezernent Markus Greitemann in der Antwort an die FDP. Eine nachträgliche Verschiebung sei nicht möglich.

"Weltkulturverträglichkeitsgutachten" bei Bau verlangt

Damit Ähnliches in Zukunft verhindert werde, wolle die Stadt zukünftig in den Genehmigungsverfahren sogenannte Sichtachsenstudien bei der zuständigen Behörde, also der Bezirksregierung, einfordern. Joelle Bouillon, Projektsprecherin bei Amprion, sagte auf Anfrage von t-online, dies sei in dem Verfahren bereits geschehen. Auch die Denkmalbehörde sei befragt worden. Um den Mast nachträglich zu verschieben, müsse Amprion ein Änderungsverfahren bei der Bezirksregierung anstoßen. Das sei nicht geplant.

Die FDP geht indes in ihrer Anfrage noch einen Schritt weiter und wirft eine Gerechtigkeitsfrage auf: Warum müsse die DEVK-Versicherung, die am Kölner Rheinufer in Niehl bauen will, ein teures sogenanntes "Weltkulturerbeverträglichkeitsgutachten" in Auftrag geben, während Amprion "einfach eine der prominentesten Sichtachsen ohne weiteres zustellen" dürfe? Die Stadt antwortet darauf: "Auch wenn dies im Fall des Strommastes nicht gefordert wurde, entbindet das nicht andere Vorhabenträger von ihren Pflichten".

Verwendete Quellen
  • Anfrage bei Amprion
  • Anfrage der FDP an den Stadtentwicklungsausschuss
  • Antwort der Stadtverwaltung Köln auf eine Anfrage der FDP im Stadtentwicklungsausschuss
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