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Gamescom in Köln: Cosplayer investieren bis zu 500 Stunden in ein Kostüm


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Gamescom 2023
Cosplayer – monatelange Arbeit und Tausende Euro für ein Kostüm

Yannik Stracke

25.08.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 166812453Vergrößern des Bildes
Cosplayer auf der Gamescom (Archivbild): Je näher am Original, desto höher die Chancen beim Kostüm-Wettbewerb. (Quelle: IMAGO/Christoph Hardt/imago images)

Neben Gamern, Streamern und Influencern treffen sich auf der Gamescom sogenannte Cosplayer in aufwendigen Verkleidungen. Es gibt sogar einen Wettbewerb.

Köln ist die Stadt der Kostüme und des Karnevals – und das auch mitten im August. Zur Gamescom reisen jedes Jahr Tausende sogenannte Cosplayer an, die sich als Figuren aus Videospielen, Animes oder Filmen verkleiden. Am Samstag treten sie im "Cosplay Contest" gegeneinander an, einem Kostümwettbewerb, schon am Freitag sind viele von ihnen auf dem Messegelände unterwegs. Zu gewinnen gibt es beispielsweise ein "VIP-Wochenende in München" oder 500-Euro-Gutscheine für Onlineshops.

In Ihre Kostüme stecken die Cosplayer viel Zeit und Geld. "FelitusDE" macht bereits seit neun Jahren Cosplay. Dabei trägt er ausschließlich selbstgemachte Kostüme. Für diese brauche er im Normalfall 150 Stunden. Für sein diesjähriges Outfit, mit dem er die Figur "Vernon Roche" aus "The Witcher 3" darstellt, habe er jedoch 550 Stunden gebraucht.

Kosten zwischen 200 und 1.500 Euro

Praktisch, wenn man da den passenden beruflichen Hintergrund mitbringt: Leah ist beruflich Modedesignerin. Schon seit 2012 entwirft sie in ihrer Freizeit Cosplay-Outfits, um sie auf Messen wie der "Dokomi" in Düsseldorf zu präsentieren. Andere schließen sich mit Freunden zusammen, um dem gemeinsamen Hobby nachzugehen. "Seid ihr zufällig Ahri, Ahri und Ahri?", fragt ein vorbeikommender Besucher drei Cosplayerinnen – und hat recht mit seiner Vermutung. Alle drei stellen denselben Charakter aus "League of Legends" dar, nur die sogenannten Skins unterscheiden sich. Bei einem Skin handelt es sich um eine kosmetische Anpassung, die keine Auswirkung auf die Fähigkeiten eines Charakters hat.

Lauri Drako betreibt Cosplay als Hobby seit 2016. Die Kosten für ihre Kostüme variieren zwischen 200 und 1.500 Euro. Sie war zwar auch schon auf anderen Messen, die Gamescom findet sie "mit am besten", da die Leute ziemlich entspannt seien. An ihrem Kostüm, einer "Blutelfe" aus "World of Warcraft" habe sie ein halbes Jahr lang gearbeitet.

Safe Space auch für Cosplayer?

Das Nebeneinander von Gaming und Cosplay bringt auch Herausforderungen mit sich: Nicht alle Messebesucher sind mit den Sitten des Cosplays vertraut. So beklagen Kostümierte, dass sie in ihren Kostümen zum Teil ungefragt fotografiert werden – obwohl dies auch vom Veranstalter als nicht akzeptiertes Verhalten eingestuft wird. Zudem kann es zu Problemen kommen, wenn Cosplayerinnen mit freizügigen Outfits sexualisiert werden. Im Fall von Belästigungen können sich Betroffene an den Stand der Initiative "Edelgard" wenden, die in Halle 10.2 zu finden ist.

Starre Verkleidungsregeln?

Jedoch sind natürlich auch für die Cosplayer Regeln zu beachten, beispielsweise, was die Mitnahme von sogenannten "Anscheinswaffen" betrifft: Diese dürfen nicht zu echt aussehen, im Zweifel werden sie konfisziert. Auf die Regeln angesprochen, reagieren die anwesenden Cosplayer unterschiedlich: Manche fühlen sich dadurch sicherer, anderen sind sie zu streng. Ein als Rios aus "Army of Two" verkleideter Cosplayer meint sogar, die Gamescom sei "eine der starrsten Messen, was die Regeln angeht". Die Kostümgestaltungsregeln kann man auf der Website der Gamescom nachlesen. Verboten sind demnach auch scharfkantige oder spitze Werkzeuge.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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