Serie von Schockanrufen in NRW Ältere Frau aus Bonn um enorme Summe betrogen

Stundenlang redet eine "Mitarbeiterin des Amtsgerichts" auf eine Bonnerin ein. Die wird weich – und lässt Komplizen mit einer enormen Summe verschwinden.
Die Bonner Polizei ermittelt wegen eines Schockanrufes, der eine Seniorin aus der Beethovenstadt um eine besonders hohe Summe gebracht hat: Schmuck und Bargeld im Wert von insgesamt 300.000 Euro hat eine Telefonbetrügerin, die sich gegenüber der 81-Jährigen als Mitarbeiterin des Amtsgerichts ausgegeben hatte, von der Rentnerin ergaunert.
In der Region kommt es in diesen Tagen immer wieder zu Schockanrufen, die Bonner Polizei hat mehrfach vor der Betrugsmasche gewarnt.
Unterstützt wurde die Unbekannte von zwei unbekannten Mittäterinnen, die als "Frau Kowak" erst 200.000 Euro und dann noch einmal als eine "Frau Sommer" Schmuck im Wert von 100.000 Euro von der düpierten Rentnerin entgegengenommen hatten.
Seniorin wollte Tochter vor Gefängnis retten
Die Seniorin hatte den beiden Frauen vertraut, nachdem die angebliche Mitarbeiterin des Amtsgerichts ihr am Telefon berichtet hatte, dass die Tochter der Frau bei einem Verkehrsunfall eine Person "totgefahren habe".
Um einen Gefängnisaufenthalt der Tochter zu verhindern, müsse die Rentnerin 200.000 Euro Bargeld zahlen. Völlig verängstigt willigte die Rentnerin ein. Die beiden Frauen, die den Schmuck und das Geld schließlich abholten, entkamen unerkannt. Bislang liegt der Bonner Polizei keine Täterbeschreibung vor.
Laut den Ermittlern verbrachte die Telefonbetrügerin eine bemerkenswerte Zeit mit der Rentnerin: Der Betrug soll in einem rund fünf Stunden andauernden Telefonat zwischen der Betrügerin und ihrem Opfer eingefädelt worden sein. Als die Seniorin auch den letzten Wertgegenstand ausgehändigt hatte, legte die Betrügerin auf.
Anrufer setzt Sie unter Druck: Das empfiehlt die Polizei
Die Polizei rät, stets gesundes Misstrauen walten zu lassen. Dabei solle man nicht gleich unhöflich werden, aber vorsichtig sein, wenn einem etwas verdächtig erscheint. Wer unsicher ist, sollte Personen hinzuziehen, denen er vertraut. Etwa Nachbarn oder Bekannte, mit denen man den Vorfall besprechen kann.
Wer gar nicht weiter weiß, ruft am besten direkt den Notruf der Polizei unter 110. Die Polizei ist in diesen Fällen geschult und kann Sie entsprechend beraten. Ganz grundsätzlich raten die Ermittler, niemals Geld oder Schmuckgegenstände an unbekannte Personen abzugeben.
- Pressemitteilung der Polizei Bonn, 11.08.2023
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.