Hochsicherheitsprozess in Köln Urteil gefallen: Haftstrafe für "Pink Panther"-Mitglied
Er soll Juweliere ausgeraubt und einen Werttransporter überfallen haben. Nun wurde das Mitglied der "Pink Panther"-Bande verurteilt.
Nach über einem Jahr hat der Hochsicherheitsprozess gegen ein Mitglied der berüchtigten Juwelenräuberbande "Pink Panther" am Kölner Landgericht ein Ende gefunden. Der Mann wurde in mehreren Fällen zu einer Gesamtstrafe von sechs Jahren und sechs Monaten verurteilt. In anderen Fällen, die ihm ebenfalls zur Last gelegt wurden, wurde er hingegen freigesprochen. Das erklärte eine Sprecherin des Landgerichts auf Anfrage von t-online. Details zu den jeweiligen Fällen konnten nicht genannt werden.
Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt von der Schuld des 35-Jährigen, der 2021 per internationalem Haftbefehl in Spanien festgenommen und an die Bundesrepublik ausgeliefert wurde. Sie forderte eine Haftstrafe von 13 Jahren. Hingegen sah die Verteidigung lediglich eine "lückenhafte Indizienkette" und eine "schwache Beweislage", weswegen sie einen Freispruch forderte.
Pink-Panther-Bande für weltweite Überfälle verantwortlich
Der 35-Jährige soll laut den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft für Überfälle auf Juweliergeschäfte in Köln im Mai 2016 mitverantwortlich sein. Im Oktober 2016 soll er zudem an einem Überfall auf einen Werttransporter im baden-württembergischen Esslingen mitgewirkt haben. Dabei sollen Gegenstände im Wert von mehr als 710.000 Euro erbeutet worden sein.
Nach früheren Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizei beging er die Überfälle mit mehreren Komplizen und schwer bewaffnet. Nachdem der Fall im Juni 2020 in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" ausgestrahlt worden war, führte ein Hinweis von Ermittlern aus der Schweiz zur Identifizierung des Angeklagten. Den Behörden ging er im September 2021 bei einer Passkontrolle am Flughafen von Barcelona ins Netz.
Die Pink-Panther-Bande wird für zahlreiche Überfälle auf Juweliergeschäfte in aller Welt verantwortlich gemacht. Die aus dutzenden Mitgliedern bestehende Gruppe entstand in den 90er Jahren während des Kriegs im ehemaligen Jugoslawien und entwickelte sich zu einer der berüchtigten Juwelendiebesbanden der Welt. Ihre Gesamtbeute wird mittlerweile auf mehrere hundert Millionen Euro geschätzt.
- Nachrichtenagentur dpa
- Telefonat mit einer Sprecherin des Landgerichts Köln