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Abitur in NRW: So empört reagieren Schüler auf die verschobenen Klausuren


Abitur in NRW
Schüler über Abi-Panne: "Wir sind schon sehr wütend"

Von t-online, fe

Aktualisiert am 19.04.2023Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:230419-921-002651Vergrößern des Bildes
Schülerinnen bei der Abiturprüfung (Symbolbild): Die Panne in Nordrhein-Westfalen hat viele Schüler fassungslos gemacht. (Quelle: Silas Stein/dpa)

Wegen einer technischen Panne mussten Abi-Prüfungen in NRW verschoben werden. Die Schülerinnen und Schüler schweben zwischen Schock und Wut.

Die Landesschülervertretung (LSV) NRW übt scharfe Kritik am Ministerium für Schule und Bildung. Wegen einer technischen Panne mussten Abi-Prüfungen in NRW auf Freitag verschoben werden. "Das nun verursachte Chaos ist ein weiterer Beleg dafür, dass das zentralisierte Abitur und der Privatisierungswahn der Landesregierung für zukünftige Abschlussprüfungen überwunden werden müssen", erklären die Schülerinnen und Schüler am Mittwoch in einer Pressemitteilung.

Wieder einmal müssten die Jugendlichen "das Versagen der Landesregierung ausbaden", heißt es mit Blick auf die Corona-Pandemie weiter. "Für die angehenden Abiturienten bedeutet der neue Prüfungstermin nicht nur mehr Stress durch fehlende Lernpausen oder mehr Belastung, sondern im Zweifelsfall auch eine schlechtere Note."

"Es ist wahnsinnig belastend"

Das befürchtet auch Theo Blaesse. Der 17-Jährige ist Vorstandsmitglied der LSV NRW und selbst von der Abi-Panne betroffen. Er hätte am Mittwoch nämlich seine Prüfung im Leistungskurs Physik geschrieben. "Wir sind schon sehr wütend", sagt Blaesse. "Das Abitur ist ohnehin eine Belastung. Und wegen einer solchen Panne die Prüfung nicht schreiben zu können, ist noch einmal wahnsinnig belastend."

Für Blaesse und seine Mitabiturienten sei es daher ein "großer Schock" gewesen, als sie die Nachricht über die Verschiebung der Prüfungen erreichte. "Ich will gar nicht wissen, wie viele Schülerinnen und Schüler deswegen richtige Panik bekommen haben", meint Blaesse, der auch das Schulsystem selbst kritisiert. "Das System ist darauf angelegt, die Lernstoffe nur am Tag der Prüfung abrufen zu können." Darauf wirke sich die Verlegung der Klausuren nun ebenfalls aus.

"Die Entschuldigung von Frau Feller hilft uns auch nicht"

Auch der neue Termin für die verschobenen Klausuren stößt bei der LSV NRW auf Kritik. Schließlich feiern die muslimischen Schülerinnen und Schüler am kommenden Freitag das Zuckerfest. Zusätzlich hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) für den kommenden Freitag zu einem bundesweiten Streik bei den Bahnen aufgerufen.

Das sorge nun dafür, dass die Schüler Angst hätten, nur verspätet oder überhaupt nicht zu den Prüfungen kommen zu können. "Der Ausweichtermin ist eine Katastrophe, Frau Ministerin provoziert mit dem Ausbleiben der Rahmenbedingungen die Zukunft junger Menschen zu verspielen, indem sie die Prüfungen mit einem noch höheren Stresslevel belegt", sagt die LSV NRW in ihrer Pressemitteilung.

"Frau Feller hat sich jetzt zwar entschuldigt, aber das hilft uns in unserer Situation auch nicht wirklich weiter", sagt Theo Blaesse, der seine Physik-Klausur nun am Freitag nachholen muss. Vorausgesetzt, das Problem ist bis dahin behoben und die Unterlagen für die Klausuren liegen bereit.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung der Landesschülervertretung NRW (per E-Mail)
  • Telefonat mit Theo Blaesse
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