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Attendorn: Achtjähriges Mädchen fast ihr ganzes Leben von Mutter zuhause eingesperrt


Nie einen Wald gesehen
Mutter hielt Achtjährige fast ihr ganzes Leben zu Hause fest

Von t-online, pb

Aktualisiert am 05.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Kleines Mädchen (Symbolfoto): In NRW ist ein Kind jahrelang festgehalten worden.Vergrößern des Bildes
Kleines Mädchen (Symbolfoto): In NRW ist ein Kind jahrelang festgehalten worden. (Quelle: Cavan Images/imago-images-bilder)
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Wieso hält eine Mutter ihr Kind jahrelang in einem Zimmer gefangen? Ein Fall aus Attendorn sorgt für Aufsehen – viele Fragen sind noch offen.

Der Fall eines offenbar jahrelang in seinem Zimmer eingesperrten Mädchens sorgt in Nordrhein-Westfalen für Aufsehen: Am Samstagmittag berichten der "Sauerlandkurier" und der WDR, dass die Staatsanwaltschaft Siegen gegen eine Frau aus Attendorn ermittelt, die ihre achtjährige Tochter fast deren ganzes Leben lang zu Hause festgehalten haben soll. Die Staatsanwaltschaft Siegen war am Nachmittag zunächst nicht zu erreichen.

Wie durch die Berichte nun bekannt wurde, befreiten Mitarbeiter von Jugendamt und Polizei die kleine Maria am 23. September aus dem Haus. Dagegen hatten die Großeltern des Mädchens, denen das Haus gehört, zunächst Widerstand geleistet. Wieso das Kind von seiner Mutter dort festgehalten wurde, ist bislang unklar. Es wird nun von einer Pflegefamilie betreut.

Vater lebte in Italien – Mutter blieb in NRW

Der Vater von Maria lebe den Berichten zufolge in Italien. Ihm und den Behörden habe die Mutter versichert, in das südeuropäische Land ziehen zu wollen –, den tatsächlichen Umzug aber habe sie nie vollzogen und sei mit der eingesperrten Tochter im eigenen Elternhaus geblieben.

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte dem WDR, dass es dem Kind "den Umständen entsprechend gut" gehe. Die Mutter habe bislang keine Aussage gemacht. Zuletzt habe sich Maria wohl im Alter von anderthalb Jahren außerhalb des Hauses aufgehalten. Das Mädchen soll bei einer Untersuchung in einer Kinderklinik angegeben haben, noch nie einen Wald gesehen, noch nie auf einer Wiese gewesen oder in einem Auto gefahren sein. Alles sei so groß, es gebe so viel Platz, schreibt die Zeitung.

Die meiste Zeit ihres Lebens habe sie in ihrem verschlossenen Zimmer verbracht. Hinweise auf eine körperliche Misshandlung des Mädchens liegen der Staatsanwaltschaft den Berichten zufolge nicht vor. Die Ermittlungen in dem Fall stehen ganz am Anfang. Es geht demnach um die Vorwürfe der Misshandlung von Schutzbefohlenen und Freiheitsberaubung.

Verwendete Quellen
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