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Kölner Dompropst Assmann widerspricht Vorwürfen zu PR-Strategie im Missbrauchsskandal


Skandal im Erzbistum
Kirchenvertreter widerspricht Vorwürfen zu Woelkis Medienstrategie

Von t-online, mh

11.08.2022Lesedauer: 2 Min.
Kardinal Rainer Maria Woelki: Wusste der Erzbischof von sexuellen Übergriffen eines Pfarrers?Vergrößern des Bildes
Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln: Ihm springt der Generalvikar zur Seite. (Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa/Archivbild/dpa)

Im Skandal um die Medienstrategie Woelkis zum Missbrauchsskandal hat ein hochrangiger Bistumsvertreter Stellung bezogen. Er widerspricht.

Die Medienstrategie im Missbrauchsskandal, die Kardinal Rainer Maria Woelki gefahren haben soll, um Schaden von sich und dem Erzbistum abzuwenden, sei falsch. Das schreibt Generalvikar Guido Assmann in einem Schreiben an die Mitarbeiter des Erzbistums.

Demnach seien die Mitglieder des Betroffenenbeirats nicht instrumentalisiert worden, um beim Missbrauchsgutachten im Sinne des Erzbistums zu stimmen, wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet hat. Handlungsleitend sei immer und ausschließlich die Betroffenenperspektive gewesen, heißt es in dem Schreiben. "Es gab nie das Ziel, diese zu einem bestimmten Stimmverhalten zu animieren", so Assmann weiter.

PR-Agentur sollte das Erzbistum nur unterstützen

Es sei auch kein Druck auf Betroffene ausgeübt worden. Die Behauptung, das Erzbistum habe nach einem festen Drehbuch gehandelt, sei schlicht falsch. Die Einsetzung einer Agentur begründet Assmann mit der Überforderung durch die Flut an Anfragen und mangelnde Expertise des Erzbistums:

"Wir sind alle keine Kommunikationsprofis. Und die damalige personelle Ausstattung der Hauptabteilung Medien- und Kommunikation hätte schon alleine diese Flut von Anfragen nicht bewältigen können." Daher habe die Agentur Handlungsempfehlungen mit auf den Weg gegeben, Vorschläge gemacht und Szenarien entwickelt. "Bei den Gesprächen mit dem Betroffenenbeirat waren Vertreter der Agentur nicht dabei", schreibt der Generalvikar.

Assmann macht Medien Vorwürfe

All dies habe den Verdacht der Instrumentalisierung genährt, heißt es. Dabei gibt Assmann aber auch den Medien eine Teilschuld. "Das Durchstechen eines vertraulichen Papiers mit den anschließenden Spekulationen und mitunter völlig falschen Interpretationen hat solche Verdächtigungen vielmehr befördert." Daraus habe man einen Riesenskandal gemacht.

Das Schreiben schließt mit dem Versprechen, man werde weiter keine Sekunde darin nachlassen, solche Straftaten akribisch aufzudecken. Zuvor hatten sich mehrere hochrangige Bistumsvertreter kritisch gegenüber dem Verhalten Woelkis geäußert.

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