Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Flughafen Köln Bonn Lange Schlangen vor Sicherheitskontrollen zum Ferienstart
In NRW sind Sommerferien: Wer mit dem Flugzeug in den Urlaub reisen möchte, muss sich am Flughafen Köln Bonn einer Geduldsprobe stellen.
Im Terminal 1 des Flughafens Köln Bonn ist es am Samstagmorgen überraschend leer und ruhig. Die S-Bahn aus der Innenstadt war schon nicht stark ausgelastet. Die Anreise lässt keine überfüllten Zustände am Flughafen vermuten. War die Angst vor einem Flughafen-Chaos zu groß?
An den Schaltern der Fluggesellschaft Eurowings lässt nichts darauf schließen, was die Reisenden weiter hinten im Flughafen erwartet. Vom äußeren Ende des Terminal 1 kommt man an fast leeren Shops und Cafés vorbei. Wenige Reisende nehmen noch einen Kaffee vor der Reise zu sich.
Lange Schlange vor der Sicherheitskontrolle
Am Security-Check angekommen, entdeckt man die Reisenden, die man zuvor schon fast suchen musste. Vom Eingang des Security-Checks erstreckt sich eine Schlange, die sich durch den gesamten Flughafen erstreckt. Bis in die Eingangshalle des Terminal 2.
Karen, 31 und Svenja, 31 fliegen heute nach Zypern. Eine Reise, die sie bereits 2020 machen wollten, aber wegen der Covid-19-Pandemie verschieben mussten. Die Freundinnen sind bereits um 8:45 Uhr am Flughafen angekommen. Ihr Flug geht um 12 Uhr. Seit etwas mehr als einer Stunde stehen sie bereits in der Schlange für den Security-Check.
Von ihrer Fluggesellschaft hätten sie gestern eine E-Mail bekommen, mit der Bitte, sich mindestens drei Stunden vor Abflug am Flughafen einzufinden, erzählen sie. Sie sind vorsichtshalber dreieinhalb Stunden vor Abflug angekommen: "Wir mussten uns erst mal zurechtfinden und gefühlt zwei Kilometer bis ans Ende der Schlange laufen", erzählen die beiden mit einem entspannten Lächeln im Gesicht.
Reisende verpassen ihren Flug in der Warteschlange
Karen erzählt, sie habe unter anderem mit der Polizei gesprochen, die ihr sagte, dass sich die Lage ab 12 Uhr etwas entspanne. Sie erzählt aber auch von anderen Menschen in der Schlange, die nicht genügend Zeit eingeplant haben und nur kurz vor oder nach ihnen stehen, obwohl der Flieger bereits eine halbe Stunde später geht.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Polizistinnen und Polizisten laufen die Schlange ab. Vereinzelt rennen hektische Menschen hin und her, die nicht damit gerechnet hatten, so viel mehr Zeit am Flughafen zu brauchen. Insgesamt scheint es ruhig zu sein. Ein Großteil der Menschen macht den Anschein, vorher gewusst zu haben, dass sie eine lange Schlange am Security-Check erwartet.
Um das Geschehen zumindest etwas zu entzerren, wurde eine separate Schlange für Menschen mit Behinderungen oder Kinderwagen eingerichtet. Personal kontrolliert, wer sich hier anstellen darf.
Flüge werden auch kurzfristig annuliert
Nicht nur an der Sicherheitsschleuse wird gewartet, auch am Serviceschalter von Eurowings. Den Reisenden dort wurden die Flüge gestrichen. Dazu gehören auch Maximilian und Annika. Sie wollten eigentlich aus Brüssel nach Lissabon. Da auch dieser Flug gestrichen wurde, sind sie nach Köln gereist, um von hier aus nach Lissabon zu fliegen. Nun wurde auch dieser Flug annulliert. Wie es weitergeht, wissen die beiden noch nicht. Sie hoffen auf eine neue Verbindung: "Irgendwie kommen wir schon ans Ziel!"
Immer wieder ertönt eine Ansage im Flughafen, dass sich die Passagiere so schnell wie möglich zum Security-Check begeben sollen. Der Großteil der Reisenden wirkt entspannt und gut vorbereitet. Wenige laufen ungläubig die Schlange ab, entsetzt darüber, was sie erwartet.
Ganz am Ende der Schlange, die sich bereits um die Gepäckabgabe-Schalter in Terminal 2 schlängelt, steht Sandra (26). Sie ist um kurz vor 10 Uhr am Flughafen angekommen, ihr Flug nach Kroatien geht um 13:55 Uhr. Von der Fluggesellschaft weiß sie, dass der Flug voraussichtlich zwei Stunden Verspätung haben wird.
Sie wird den ganzen Sommer in Kroatien verbringen, deswegen war für sie klar, dass sie zur Ferienzeit fliegen wird. Vorab hat sie die Nachrichten über die Lage am Flughafen verfolgt. Deswegen hat sie so viel Zeit eingeplant. Von ihrer Fluggesellschaft habe sie keine zusätzlichen Informationen zu der verschärften Situation am Flughafen erhalten, erzählt sie.
- Reporterin vor Ort