Nebra (Unstrut) Fast die Hälfte der Wildbienen-Arten im Land gefährdet
Sachsen-Anhalts Wildbienen sind zu einem großen Teil gefährdet. Von den etwa 400 Arten im Land seien rund 43 Prozent in ihrem Bestand bedroht, erklärte Daniel Rolke vom Landesamt für Umweltschutz in Sachsen-Anhalt (LAU). Etwa elf Prozent der meist einzeln lebenden Wildbienen-Arten sind laut Rolke bereits ausgestorben.
Die Gründe sind vielfältig. Grundlegend sei die Homogenisierung der Landschaft ein ganz wesentlicher Faktor, sagte Rolke. Die Nutzung der Flächen sei zu intensiv, der Bewuchs bestimmter Pflanzen werde zu stark bekämpft, und es gebe zu wenig Blühwiesen, führte er aus. Es müssten wieder mehr Blühstreifen angelegt werden.
Beim Schutz der Wildbienen sieht Rolke sowohl den Einzelnen als auch die Kommunen in der Pflicht. Gartenbesitzer sollten auf Insektizide verzichten, ein Blühangebot mit heimischen Pflanzen schaffen und in einigen Bereichen höher stehende Blühwiesen zulassen - also weniger mähen. Kommunen könnten ihre Grünflächenpflege bienenfreundlich gestalten und Anreize für Landwirte setzen, ihre Flächen weniger intensiv zu nutzen.
In Deutschland sind nach Angaben des Nabu über 560 Wildbienenarten bekannt, davon sind mehr als die Hälfte gefährdet. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat den 20. Mai als Weltbienentag ausgerufen. Damit unterstreicht die Weltgemeinschaft die Bedeutung der Bienen für die Menschen.