Springe Deutsches Rotes Kreuz warnt vor Knappheit bei Blutpräparaten
Das Deutsche Rote Kreuz hat vor einer Knappheit bei Blutkonserven gewarnt. In den kommenden Wochen könnte nicht mehr genug Blut zur Verfügung stehen, um für alle Blutgruppen eine sichere Versorgung zu gewährleisten, wie ein Sprecher des Blutspendedienstes NSTOB des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sagte. Der Dienst ist für die Bundesländer Niedersachsen, Bremen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zuständig.
Laut dem DRK lag in der vergangenen Woche der Bestand der Konzentrate mit roten Blutkörperchen in den vier Bundesländern bei 12.000. Für eine sichere Versorgung sämtlicher Blutgruppen ist ein dauerhafter Vorrat von mindestens 10.000 dieser Präparate notwendig. Rote Blutkörperchen werden bei plötzlichem Blutverlust etwa nach Unfällen oder bei Operationen benötigt.
Noch sei die Versorgung von Kliniken gewährleistet, sagte der DRK-Sprecher. In den vergangenen zwei Wochen habe sich der Bestand allerdings um 4000 Blutpräparate reduziert. "Die Spendenbereitschaft ist rückläufig." Der verbliebene Puffer von etwa 2000 Konserven könnte innerhalb weniger Tage aufgebraucht sein. In den kommenden Wochen würden erfahrungsgemäß unter anderem verschobene Therapien nachgeholt. Das führe zu einem erhöhten Versorgungsbedarf der Kliniken. Die Blutspendedienste des DRK sehen sich als Hauptversorger von Kliniken und Krankenhäusern mit Blut.
Gründe für die sinkenden Blutmengen sind aus Sicht des DRK hohe Quarantänezahlen bei der spendenbereiten Bevölkerung sowie wieder geöffnete Freizeitangebote. Hinzu kämen Einschränkungen bei den Spendeterminen, weil aufgrund von Corona-Isolationen und -Quarantänen Personal fehle.
Blut spenden kann grundsätzlich jeder gesunde Mensch vom 18. Lebensjahr an bis einen Tag vor seinem 76. Geburtstag. Erstspender dürfen nicht älter als 68 Jahre sein. Frauen können viermal, Männer sechsmal innerhalb von zwölf Monaten spenden.