Magdeburg Haseloff sieht Sachsen-Anhalt als "Aufsteigerland"
Im Zuge des Braunkohleausstiegs und der Ansiedlung von Intel in Magdeburg setzt die Landesregierung in Sachsen-Anhalt auf neue Strukturen. In der Staatskanzlei wurde eine Stabsstelle eingerichtet, die Großinvestitionen und den Strukturwandel im Landessüden managen soll. Das gab Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Dienstag nach der Kabinettssitzung in Magdeburg bekannt.
In Sachsen-Anhalt ginge es aktuell um Investitionssummen, die einzigartig seien, sagte Haseloff. "Wir sind ein Aufsteigerland." Sachsen-Anhalt gehöre nun zu den strategisch bedeutsamen Wirtschaftsstandorten auf der Welt. Ein Schwerpunkt in der Wirtschaftspolitik müsse deshalb sein, Fachkräfte für die Unternehmen zu gewinnen, die in der Region investieren. "Jetzt darf nichts mehr schiefgehen, weil wir so eine Chance als Sachsen-Anhalt nie wieder kriegen."
Der US-Chiphersteller Intel hatte angekündigt, in Magdeburg Halbleiterwerke zu bauen. Es sollen mehrere Tausend Arbeitsplätze entstehen, das Unternehmen will zunächst rund 17 Milliarden Euro investieren.
Außerdem errichtet das US-Unternehmen Avnet in Bernburg ein neues Verteilzentrum für elektronische Bauteile. Nach Angaben der Landesregierung sind noch weitere Projekte in Vorbereitung. Im Landessüden stehen zudem im Zuge des Braunkohleausstiegs Millionen für Investitionen zur Verfügung.
"Uns ist absolut bewusst, dass bei den vielen guten Nachrichten, die wir haben, auch viel Arbeit vor uns liegt", sagte Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU). Für die Großprojekte sei ein funktionierendes Management nötig. Das Land sei aktuell auf der "Überholspur". "Ich bin absolut überzeugt, dass Sachsen-Anhalt auf einem Weg ist, viele andere Bundesländer in den nächsten Jahren hinter sich zu lassen, die sonst immer vor uns waren."
Mit der Einrichtung der neuen Stabsstelle sind auch Personalwechsel verbunden. An deren Spitze wird Jürgen Ude stehen. Ude war seit 2016 Wirtschaftsstaatssekretär und davor Geschäftsführer des Magdeburger Innovations- und Gründerzentrums. Seine Nachfolgerin im Wirtschaftsministerium ist Stefanie Pötzsch, die zuletzt Referatsleiterin für regionale Wirtschaftsförderung, Bürgschaften, Beteiligungen und Unternehmensfinanzierung war.
Ude betonte, dass sowohl beim Strukturwandel als auch bei Großansiedlungen Verbindungen zum Bund und zur Europäischen Union von großer Bedeutung seien. Deshalb begrüßte er die Entscheidung, dass die Stabsstelle direkt in der Staatskanzlei angedockt wurde. Haseloff betonte, die Entscheidung mache auch deutlich, dass die Themen "Landeschefsache" seien.