Hoyerswerda Revier-Fotos und Gips-Kristalle in Energiefabrik
Die Energiefabrik Knappenrode zeigt ab Samstag in neuen Ausstellungen Archivwerke und aktuelle Aufnahmen der ehemaligen Braunkohleregion von der Künstlergruppe ASA und filigrane Gipskristalle. In der Schaltzentrale der ehemaligen Brikettfabrik sind bis Ende Oktober unter dem Titel "Schicht. Umbrüche im Revier" nach Angaben des Industriemuseums vom Dienstag rund 150 Fotografien zu sehen, die sich dem Thema vielschichtig nähern. "Alles Gips" versammelt zeitgleich natürliche Kristalle aus der ganzen Welt - in allen Farben und Formen.
Die Schau "Schicht" sei Bestandsaufnahme vor dem Ende einer Ära und Resultat einer langjährigen künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Leben während des Kohlebergbaus vor dem Hintergrund der Veränderungen in der Energiewirtschaft und dem Aus der Kohleförderung, sagten die Organisatoren. Die Mitglieder der 2008 gegründeten ASA-Gruppe Fotografie gruben Bilder aus ihren Archiven aus und schufen neue: Bergmänner-Porträts, Fotos der Abraumlandschaften, von Brigade-Pausen und sich in die Erde wühlenden Großgeräten bis zum Liedermacher Gerhard Gundermann - in Arbeitsmontur vor seinem Bagger im Lausitzer Revier.
Schillernd präsentiert sich die Schau "Alles Gips" mit außergewöhnlich schönen Stücke aus Privatsammlungen. Nach Angaben der Vereinigung der Freunde der Mineralogie und Geologie ist das bereits in der Jungsteinzeit als Baustoff verwandte Mineral sehr formenreich und tritt in fast allen Farben auf. In der Industrie, in Kunst und Medizin unentbehrlich, komme Gips in der Natur vielfältig vor, als Alabaster, Fasergips, Marienglas, Schlangengips, Gips- und Wüstenrose und filigrane Kristalle, die ganze Höhlen ausfüllen könnten.