Magdeburg 365-Tage-Ticket soll in zwei Kommunen erprobt werden
365 Euro für ein ÖPNV-Jahresticket: Die schwarz-rot-gelbe Koalition will in Sachsen-Anhalt zwei Modellprojekte auf den Weg bringen, um die Nutzung vergünstigter Jahreskarten für den öffentlichen Nahverkehr zu erproben. Entsprechende Pläne bestätigte SPD-Fraktionschefin Katja Pähle am Donnerstag. Die ÖPNV-Nutzung für umgerechnet einen Euro am Tag soll in zwei Regionen getestet werden, in einer kreisfreien Stadt sowie im ländlichen Raum. Laut Pähle ist der Burgenlandkreis als möglicher Projektpartner im Gespräch, für die städtische Erprobung kommen Magdeburg, Halle und Dessau in Frage.
"Wir wollen die Verkehrswende unterstützen", sagte Pähle. Für die Steigerung der Attraktivität des ÖPNV sei neben günstigen Tarifen auch ein besseres Angebot nötig. Mit dem Landesprojekt und dem 9-Euro-Monatsticket des Bundes werde man wertvolle Erfahrungen sammeln.
Die verkehrspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Kathrin Tarricone, erklärte, dass der öffentliche Nahverkehr insgesamt attraktiver werden müsse. "Wir fordern deshalb eine Gesamtstrategie des Landes zur Steigerung der Attraktivität des ÖPNV. Dazu gehört für uns sowohl die Angebotsausweitung als auch die Verbesserung der Qualität."
Der Antrag der Koalition soll nächste Woche im Landtag beschlossen werden. Im Zuge dessen soll es außerdem um eine Evaluierung des Azubi-Tickets gehen. Mit dem vergünstigten Monatsticket können Auszubildende in Sachsen-Anhalt Züge, Busse und Straßenbahnen im Nahverkehr im gesamten Bundesland nutzen. Dafür zahlen sie 50 Euro pro Monat. Zuletzt nutzten bereits mehr als 5500 junge Menschen das im Januar 2021 eingeführte Azubi-Ticket.