Hannover Landwirtschaftsministerin will Hilfen für Fischer ausloten
Die von den enorm gestiegenen Dieselpreisen getroffenen Fischer in der Nord- und Ostsee können auf Hilfen der Politik hoffen. Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) sagte am Mittwoch in Hannover, die Küstenfischerei brauche Unterstützung. "Ich verstehe die Sorgen der Fischer. Die hohen Treibstoffpreise sind eine massive Herausforderung, viele bleiben deshalb derzeit mit ihren Kuttern in den Häfen."
Um Hilfsmöglichkeiten auszuloten, hatte Otte-Kinast nach eigenen Angaben bereits am Dienstag mit ihrem Kieler Amtskollegen Jan Philipp Albrecht (Grüne) gesprochen. Auch mit Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) soll es ein Gespräch geben.
Otte-Kinast will sich nach Angaben ihres Ministeriums zudem in einem Brief an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) wenden, um die notwendige Unterstützung deutlich zu machen. "Wenn der Bund ein Hilfspaket für die vom Ukraine-Krieg betroffenen Wirtschaftszweige plant, dann müssen die Fischer hier unbedingt berücksichtigt werden", wird die Ministerin in einer Mitteilung zitiert. Otte-Kinast kündigte außerdem an, das Thema am Donnerstag bei einer Telefonkonferenz mit der Europäischen Kommission ansprechen zu wollen.
Angesichts hoher Kraftstoffpreise bleiben viele Fischer an der Nord- und Ostseeküste in diesen Tagen mit ihren Kuttern in den Häfen liegen. Der Fang von Fischen und Krabben ist aus Sicht der Erzeugergemeinschaften zurzeit nicht mehr wirtschaftlich. Der Deutsche Fischerei-Verband forderte eine schnelle, unbürokratische Hilfe. Der Verband schlug unter anderem staatliche Prämien für eine befristete Stilllegung von Betrieben vor. Diese sollten den Verdienstausfall und damit den Lebensunterhalt der Fischer sichern.