Hannover Lehrerverband: Schutzmasken im Unterricht "kleineres Übel"
Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte hat das Tragen von Corona-Schutzmasken auch im Unterricht als kleineres Übel angesichts steigender Infektionszahlen verteidigt. "Niedersachsen ist gut beraten, die bisherigen Schutzmaßnahmen - dazu gehört auch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in Schulen - nicht zu früh auszusetzen, wie es in einigen Bundesländern mit zum Teil hohen Inzidenzwerten zurzeit geschieht", mahnte Verbandschef Torsten Neumann am Sonntag. Die Maske bedeute einen effektiven Schutz vor weiteren Ansteckungen - und sei "das kleinere Übel".
Er betonte: "Niedersachsens Schulen sind bislang relativ gut durch die Coronazeit gekommen. So ist es auch aus unserer Sicht folgerichtig, dass in der ersten Schulwoche nach den Herbstferien alle an Schule Beteiligten sich selbst täglich testen müssen und außerdem die Maskenpflicht beibehalten wird." Neumann beklagte indes, an vielen Schulen fehlten noch immer effektive Luftfilteranlagen, an der Stelle müsse dringend nachgesteuert werden: "Die kalte Jahreszeit steht bevor und das ständige Öffnen der Fenster bei Kälte ist auf Dauer nicht gesundheitsfördernd."
Am Montag beginnt der Schulunterricht nach den Herbstferien in Niedersachsen wieder. Nach Angaben einer Regierungssprecherin müssen die meisten Schülerinnen und Schüler im Unterricht eine Maske tragen - die Jahrgänge eins und zwei müssen dies nicht tun. In der ersten Schulwoche nach den Herbstferien müssen sich Schüler und Lehrer jeden Tag testen, wenn sie noch nicht vollständig gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Infektion genesen sind. Danach soll die Testung wieder dreimal wöchentlich sein.
Neumann warnte: "Angesichts der stark ansteigenden Infektionszahlen sollten wir weiterhin auf Nummer sicher gehen und das bisher Erreichte nicht leichtfertig aufs Spiel setzen." Er betonte auch, so wie der Einbau von Luftfilteranlagen an vielen Schulen nur stockend vorankomme, "so stockt es immer noch bei der Umsetzung der Digitalisierung unserer Schulen. Auch das muss sich ändern".