Bei Niedersachsenderby "Geschmacklos": Empörung über Fadenkreuz-Plakat mit Behrens

Ein Fadenkreuz-Plakat mit dem Konterfei von Innenministerin Daniela Behrens sorgt für Ärger. Ein TV-Experte zeigt sich fassungslos.
Beim Niedersachsenderby zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig am Sonntag hat ein Plakat auf den Zuschauerrängen der Heinz-von-Heiden-Arena große Empörung ausgelöst. Darauf zu sehen: Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens im Fadenkreuz.
Torsten Mattuschka, der während seiner aktiven Karriere selbst auf 171 Zweitliga-Spiele kam, zeigte sich bestürzt von der Aktion. "Das ist geschmacklos", sagte er in seiner Funktion als Sky-Experte. "Es ist schade, dass wir darüber reden müssen und nicht über Fußball."
Kommentator Oliver Seidler legte zu Beginn der zweiten Hälfte nach: "Das ist eine absolute Entgleisung, die nicht zu akzeptieren ist", schimpfte er.
Behrens hatte den Unmut der Fans auf sich gezogen, weil sie die Entscheidung des Teilausschlusses der Gästefans bei Niedersachsenderbys maßgeblich unterstützt hatte. Der Block mit den Braunschweig-Anhängern durfte nur zu maximal 60 Prozent ausgelastet werden. Tatsächlich reisten aus Protest dagegen nur rund 800 Eintracht-Fans in die Landeshauptstadt.
Böller und Tennisbälle: Derby mehrmals unterbrochen
Auch die Zuschauer in Hannover protestieren gegen die Maßnahmen und verzichteten während des Spiels auf die Unterstützung ihres Teams. Für diese Einschränkungen machen beide Fanlager Ministerin Behrens verantwortlich, die sich aufgrund wiederkehrender Ausschreitungen vor, während oder nach Partien der rivalisierenden Vereine im vergangenen Jahr sogar für einen kompletten Gästefanausschluss ausgesprochen hatte.
Neben dem Plakat machten die Fans mit weiteren Protestaktionen auf sich aufmerksam. Wegen des Werfens von Feuerwerkskörpern und Tennisbällen hatte Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck das Spiel gleich mehrmals unterbrechen müssen.
- Eigene Beobachtungen
- Sky-Übertragung von Hannover 96 gegen Eintracht Braunschweig
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- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa