Hohe Feinstaubbelastung Schlechte Luft: Das sollte man laut Umweltamt vermeiden
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In Deutschland konzentriert sich derzeit der Feinstaub. Auch in Hannover sind die Werte hoch.
Viel Rot auf der Deutschlandkarte des Umweltbundesamtes (UBA): Die Luftqualität ist vielerorts derzeit schlecht. Nicht nur in Brandenburg und Berlin, Hamburg und Bremen, auch in Niedersachsen ist sie aktuell belastet.
Besonders die Feinstaubkonzentrationen (PM2,5) sind hoch. 19 Messstationen in ganz Deutschland zeigen dem UBA zufolge Werte über dem Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft an. In einem Jahr darf der Grenzwert laut EU-Recht 35-mal überschritten werden. Andernfalls müssen Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Denn Feinstaub kann durch Nase und Mund in die Lunge gelangen und je nach Größe die Lungenbläschen und den Blutkreislauf erreichen und schädigen.
So ist die aktuelle Feinstaubbelastung in Hannover
In Hannover liegt der PM2,5-Wert knapp darunter, bei 44 (Stand 11. Februar 2025, 8 Uhr). Das wird vom UBA auf einer fünfstufigen Skala (sehr gut, gut, mäßig, schlecht, sehr schlecht) als "schlecht" eingestuft. In Hildesheim ist dieser Wert aktuell besonders schlecht, er liegt dort bei 51 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Feinstaub wird nach Größe der Partikel in Gruppen eingeteilt, PM2,5 bezeichnet Partikel bis zu einer Größe von 2,5 Mikrometer. Der zweite Feinstaubwert, der gemessen wird, ist PM10. Dieser liegt in Hannover derzeit bei 51 beziehungsweise 54 Mikrogramm pro Kubikmeter (je nach Messstation).
Bei schlechter Luftqualität sollten empfindliche Menschen körperliche Anstrengungen im Freien vermeiden, rät das UBA. Bedenklich seien die hohen Feinstaubwerte vor allem für Menschen mit Grunderkrankungen wie Asthma, Allergien und akuten Atemwegserkrankungen.
Quellen von Feinstaub sind generell der Straßenverkehr, Kraft- und Fernheizwerke, Öfen und Heizungen in Wohnhäusern sowie Industrie und Landwirtschaft. Im Winter ist der Ausstoß von Feinstaub laut UBA größer, unter anderem weil Kamine mit Holz geheizt würden, aber auch wegen höherer Emissionen aus dem Straßenverkehr.
Für die Umweltorganisation WWF zeigt die hohe Feinstaubbelastung, wie notwendig der Kohleausstieg ist. "Die gesundheitsgefährdende Luftverschmutzung der letzten Tage ist auch eine direkte Folge unserer veralteten, fossilen Energieversorgung in Deutschland und Europa", teilte Sebastian Breer, Klimaexperte des WWF Deutschland mit.
Hohe Feinstaubbelastung: Wetter spielt eine Rolle
Zur aktuellen Belastung trägt auch das Wetter bei: "Wir hatten seit Anfang des Monats Hochdruckeinfluss und eine austauscharme Wetterlage", erläutert Marcel Schmid vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Hinzu sei stellenweise eine Inversionslage gekommen, bei der eine wärmere Luftschicht wie ein Deckel über einer kälteren lag.
Die Feinstaubbelastung dürfte demnach bald sinken: "Die Wetterlage stellt sich gerade um, und von Westen zieht ein Tiefdruckgebiet heran", sagt Schmid. "Dabei kommen Niederschläge auf und die Luftmassen werden etwas durcheinandergewirbelt."
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- umweltbundesamt.de: Luftqualitätsindex
- umweltbundesamt.de: Schlechte Luftqualität in Deutschland