Niedersachsen Zahl der Messerangriffe steigt 2024 erneut

Immer wieder greifen Personen andere mit Stichwaffen an oder versuchen es. Das geht aus vorläufigen Zahlen der Polizei in Niedersachsen hervor.
Die Anzahl der Messerangriffe in Niedersachsen ist im Jahr 2023 erneut gestiegen. Laut vorläufigen Zahlen des Landeskriminalamts (LKA) Niedersachsen wurden landesweit 3.048 solcher Vorfälle registriert, was einen Anstieg von 8,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Für das laufende Jahr wird eine geringe Zunahme im mittleren zweistelligen Bereich erwartet. Diese Daten gehen aus der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) hervor.
In der Statistik werden nur die Fälle erfasst, bei denen ein Angriff mit einem Messer angedroht oder ausgeführt wurde; das bloße Mitführen eines Messers reicht nicht aus. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren ist ein deutlicher Aufwärtstrend bei den Messerangriffen zu erkennen: Im Jahr 2019 wurden 2.218 Fälle erfasst, während die Zahl im Jahr 2022 bereits auf 2.804 anstieg.
Innenministerin Behrens setzt auf Maßnahmen-Mix
Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) betont die Dringlichkeit eines Maßnahmen-Mixes zur Bekämpfung der steigenden Messerkriminalität. Dazu zählt sie Waffenverbotszonen und eine Verschärfung des Waffenrechts. Eine Mehrheit im Bundesrat unterstützte im Juni eine niedersächsische Initiative zur Verschärfung des Waffenrechts, und einige Änderungen wurden bereits im Oktober durch das Sicherheitspaket der Bundesregierung umgesetzt.
Kommunen haben inzwischen begonnen, Waffenverbotszonen einzurichten. Die Stadt Hannover hat ihre Zone in der Innenstadt im August erweitert, Braunschweig folgte mit einer ähnlichen Maßnahme im November und Osnabrück bereits im Juni. Ein generelles Verbot von Waffen im öffentlichen Nahverkehr gibt es in Niedersachsen bisher nicht, anders als in Hamburg, wo seit dem 16. Dezember ein solches Verbot gilt.
- Nachrichtenagentur dpa
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