Staatsanwaltschaft ermittelt Mann sticht Patientin in KRH-Klinikum Messer in den Hals
Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt wegen zwei blutiger Vorfälle in Psychiatrien des KRH. In einem Fall steht versuchter Mord im Raum.
An zwei Psychiatrien des Klinikum Region Hannover (KRH) ist es in den vergangenen Monaten zu heftigen Angriffen gekommen. Am 9. August soll ein 55 Jahre alter Patient in der Psychiatrie Langenhagen einer Patientin unvermittelt mit einem Messer in den Hals gestochen haben, heißt es von der Staatsanwaltschaft Hannover. Sie ermittelt in dem Fall wegen versuchten Mordes. Demnach wurde gegen den Mann ein Sicherungshaftbefehl erlassen, er befinde sich nun in einer speziellen Unterbringung.
Etwas mehr als einen Monat zuvor, am 28. Juni, soll sich in der Psychiatrie in Wunstorf eine weitere Attacke ereignet haben. Ein 25-jähriger Patient soll dort einer Pflegekraft in die Fingerkuppe gebissen haben, teilt Staatsanwältin Kathrin Söfker auf Anfrage mit. Laut einem Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (HAZ) soll der Mann dem Pfleger gar "mehrere Fingerglieder abgebissen" haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Körperverletzung.
In beiden Fällen stellt sich laut Söfker die Frage, ob die Beschuldigten schuldfähig sind. Dies müsse ein Sachverständiger nun klären.
Das sagt das KRH zu den Übergriffen auf Patienten und Pfleger
Das KRH bestätigt auf Anfrage, dass es an den beiden Standorten Vorfälle gegeben habe, "bei denen Beschäftigte durch Patienten verletzt wurden". Nähere Angaben zu den beiden Übergriffen machte ein Sprecher nicht. Es sei für Psychiatrien in Deutschland ein stetig begleitendes Thema, "dass hier Patienten und Patientinnen behandelt werden, die aufgrund ihrer Erkrankung eingeschränkt sind in ihrer Steuerungsfähigkeit und auch fremd- und eigengefährdendes Verhalten zeigen können". Bei den beiden Vorfällen handele es sich aber, trotz der zeitlichen Nähe, um "außergewöhnliche Einzelfälle".
"Grundsätzlich haben wir im KRH sehr hohe Schutz-, Schulungs- und Deeskalationsstandards im Unternehmen", so der KRH-Sprecher weiter. Diese sollen es den Beschäftigten ermöglichen, sich und andere in prekären Situationen schützen zu können.
- Telefonat mit Kathrin Söfker, Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Hannover
- Anfrage beim Klinikum Region Hannover GmbH