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Region Hannover: Streit um Deutschlandticket gefährdet Haushaltsplan


Streit um Deutschlandticket
Krach warnt: "Ende des bundesweiten Tickets droht"

Von t-online, pas

19.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Eine Stadtbahn der Üstra (Archivbild): Zum Entdeckertag der Region Hannover fährt der ÖPNV im GVH kostenlos.Vergrößern des Bildes
Eine Stadtbahn der Üstra (Archivbild): Wie teuer wird das Fahrvergnügen im kommenden Jahr? (Quelle: M.Dziadek/imago-images-bilder)
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Der Streit um die künftige Preisgestaltung des Deutschlandtickets spitzt sich zu. Er gefährdet auch den gerade veröffentlichten Haushaltsplan der Region Hannover.

Hinter den Kulissen ringen Bund und Länder weiterhin um die Finanzierung des Deutschlandtickets. Während Bayern eine deutliche Preiserhöhung fordert, hat Niedersachsen erklärt, dies verhindern zu wollen. Eine Entscheidung soll auf der Verkehrsministerkonferenz am 9. und 10. Oktober fallen. Sie könnte besonders die Region Hannover vor erhebliche finanzielle Herausforderungen stellen.

Klar ist: Das 49-Euro-Ticket, wie es aktuell existiert, wird es ab 2025 in dieser Form nicht mehr geben. "Es zeichnet sich ab, dass wir diesen Preis nicht halten können", sagte Florian Mosig, Sprecher im niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft und Verkehr, der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (HAZ). Bayern fordert eine Anhebung auf mindestens 64 Euro, während Niedersachsen auf eine moderate Erhöhung drängt. Das Ziel: Die Attraktivität des Tickets für die Nutzer erhalten und gleichzeitig eine langfristig stabile Finanzierung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) sicherstellen.

Höhere Ticketpreise gefährden Haushaltsplan

Mit einer Preiserhöhung des Deutschlandtickets drohen der Region Hannover erhebliche finanzielle Einbußen: Derzeit subventioniert die Region das Ticket, sodass es in den Varianten "Hannover Job" und "Hannover Sozial" für 30,40 Euro im Monat – also 365 Euro im Jahr – angeboten werden kann. Dies führt aktuell zu Kosten von rund 7,6 Millionen Euro pro Jahr.

Schon jetzt rechnet die Region für 2025 mit einem Defizit von 115 Millionen Euro. Die geplanten Investitionen in den ÖPNV betragen 34,6 Millionen Euro. Sollte sich Bayern mit seiner Forderung nach einem Ticketpreis von 64 Euro durchsetzen, würde dies einen zusätzlichen Finanzbedarf von etwa 9 Millionen Euro bedeuten.

Regionspräsident Steffen Krach (SPD) äußert scharfe Kritik an den Plänen für eine deutliche Preiserhöhung: "Dieser Vorschlag würde das Ende des bundesweiten Tickets bedeuten, denn irgendwann lohnt es sich für die Käufer schlichtweg nicht mehr", sagte er t-online. Krach fordert eine klare Strategie der Bundesregierung "Wir brauchen einen stabilen und verlässlichen Preis, und das kann der Staat sich auch leisten – die Frage ist, ob der Wille seitens der Bundesregierung dafür vorhanden ist."

Krach: "Preissteigerung von mehr als 600 Prozent"

Krach kritisiert zudem die wechselhafte Preisstrategie der Bundesregierung: "Die Bundesregierung hat vor zwei Jahren mit 9 Euro angefangen, dann waren es auf einmal 49 Euro und nun sollen es 64 Euro sein? Das wäre eine Preissteigerung von mehr als 600 Prozent. Kein Unternehmen kalkuliert so seine Preise."

Der Regionspräsident betont: "Niemand regelmäßiger ÖPNV-Nutzer wird, weil eine Bundesregierung für 3 Monate ein 9-Euro-Ticket anbietet." Die derzeitige Unsicherheit über den zukünftigen Ticketpreis sei "eine Zumutung für alle Verkehrsunternehmen und Kommunen, die ihren Haushalt planen müssen."

CDU fordert Abkehr vom 365-Euro-Ticket

Angesichts der drohenden Preiserhöhung fordert die CDU in der Regionsversammlung eine Abkehr von der Subvention des Tickets auf 365 Euro pro Jahr. Fraktionschef Bernward Schlossarek kritisiert: "Es kann nicht sein, dass wir daran festhalten, nur weil es ein Wahlversprechen des Regionspräsidenten war und gut klingt."

Auch die Fraktion Linke/Piraten hat die jüngste Preisgestaltung im Großraumverkehr Hannover (GVH) kritisiert. Vor allem der Anstieg bei den Einzeltickets um bis zu 7,7 Prozent sei "besonders unsozial" und liege deutlich über dem angekündigten Durchschnitt von 3,3 Prozent. Mehr dazu lesen Sie hier.

Verwendete Quellen
  • E-Mail-Anfrage an die Region Hannover
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